Strategien


Dresdner Bank und Allianz

Wie eine Banken-IT sparen lernt

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Lediglich bei der Anwenderbetreuung sind einzelne IT-Bereiche wieder den Business-Units zugewiesen. Der Bereich "Vertriebssysteme" beispielsweise kümmert sich nun auch um den technischen Support des Personal Bankings sowie des Private & Business Bankings.

Mittlerweile zeichnet sich ab, dass Wöbking und Müller das schwerste Stück des Weges hinter sich gebracht haben. Mehr als 800 Kollegen haben die IT verlassen, die Kosten sind auf weniger als 18 Prozent des Verwaltungsaufwands geschmolzen, absolut dürfte die Summe im Geschäftsjahr 2004 bei rund 1,1 Milliarden Euro liegen. Einen Großteil dazu beigetragen hat der Abbau externer Mitarbeiter, weniger Overhead sowie die Etablierung der zentralen IT-Organisation.

Auch die Infrastruktur wird optimiert

Einen weiteren Block zu den Ersparnissen trägt die Optimierung der Infrastruktur bei. Dahinter steht im wesentlichen das OutsourcingOutsourcing an die IT-Tochter Agis. Seit der Verschmelzung der Dresdner-Tochter Dregis mit ihrem Allianz-Pendant Agis betreibt diese für beide Konzerne unter anderem das RechenzentrumRechenzentrum, betreut die Netze und trägt die Verantwortung zur Betreuung der Arbeitsplätze. Um Kosteneinsparungen langfristig zu sichern, wurden Hardwareplattformen zusammengelegt und damit die Server- und die Hostumgebung weiter konsolidiert. "Das ist einer unserer wesentlichen Einsparungsbereiche", weiß Müller. Alles zu Outsourcing auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Doch man ist nicht bloß auf rasche Effekte bedacht. Weniger schnell und auch mit geringerem Volumen schlägt etwa die Vereinheitlichung der Software durch. Ziel ist es, eine einheitliche IT-Architektur zu schaffen, Workflows zu implementieren sowie Systeme zu entwickeln, die sich am Vertrieb orientieren. Wenn diese Arbeiten erledigt sind, verlassen noch weitere Mitarbeiter den Konzern. Momentan sind sie beispielsweise noch damit beschäftigt, die Internetportale für Privat- und Geschäftskunden zusammenzuführen. "Das dauert länger, und dafür muss man erst mal Geld in die Hand nehmen", sagt Wöbking. Auch unter der Vorgabe zu sparen machen solche Investitionen durchaus Sinn. "In der idealen Welt wird es nacheinander gemacht", sagt Wöbking. "Aber die Zeit hatten wir nicht."

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