Healthcare IT


Herbst-Fachkonferenz "Die Zukunft der digitalen Signatur im Krankenhaus"

2,5 Milliarden Euro für Papierdokumente im Krankenhaus

30.01.2007
Von Michael Reiter

Absolute Rechtssicherheit durch qualifizierte digitale Signatur

Patrick Lieberkühn, secrypt-Geschäftsführer, und Andreas Ziska, Leiter Consulting von D-Trust, erläuterten juristische Aspekte und technische Details von Signaturlösungen im Krankenhaus. Die Zuhörer konnten sich ein Bild davon machen, in welchen Bereichen des Gesundheitswesens der Einsatz einer Signaturkomponente sinnvoll ist. Hierbei wurde insbesondere die Problematik der Massensignatur diskutiert - aber auch Lösungen präsentiert, die eine Signierung von Dokumenten am Einzelarbeitsplatz ermöglichen. Gerade im Umgang mit den höchst sensiblen Daten im Gesundheitswesen sei eine effektive Kontrolle der Autorisierungsmechanismen dringend erforderlich. "Auch wenn eine Einigung über den Einsatz von Heilberufeausweis (HBA) und elektronischer Gesundheitskarte (eGK) noch auf sich warten lässt - Signaturlösungen im Gesundheitswesen können völlig unabhängig davon ab sofort eingesetzt werden", verkündete Lieberkühn.

Hausinterne Lösungen oder webbasierte Krankenhausinformationssysteme

Michael Heinlein, Geschäftsführer Mednovo, zeigte anhand des medizinischen Dokumentationssystems Medicolor die hohen Anforderungen, die bei der Digitalisierung der Prozess- und Archivsysteme an Krankenhäuser gestellt würden: Medizinische Dokumentationssysteme müssten nicht nur die Möglichkeit bieten, heterogene Dokumententypen, die aus verschiedenen Datenquellen stammen (EKG, EEG, EP, Bilddokumente, Word-Dokumente etc.) zu synchronisieren und zusammen zu führen. Da rund 50 Prozent der Dokumente in nahezu allen Fachbereichen unterschriftenrelevant seien, sollte die Integration der qualifizierten Signatur in die elektronische Dokumentation außerdem zur Routine werden, schloss Heinlein seine Präsentation.

Dieses Prinzip gilt natürlich auch für webbasierte KIS: Anhand von Clinixx erörterte AMC-Geschäftsführer Jörg Reichhardt beispielhaft die Möglichkeiten internetbasierter Lösungen: Neben der permanenten und standortunabhängigen Verfügbarkeit der Patientendaten über das Internet sei auch hier die Integration einer Signaturkomponente vor der elektronischen Archivierung jederzeit möglich, so Reichardt.

Medienbrüche und Fehlerquellen reduzieren

Datenerfassung in Krankenhäusern erfolgt - nicht nur auf Station - in den meisten Fällen mit Stift und Papier. Die so aufgenommenen Daten werden dann in der Regel nachträglich und manuell in das KIS eingegeben. Alternativ ist ein Laptop auf dem Stationswagen oder ein PDA in der Kitteltasche denkbar - wenn auch mit erheblichem technischen und finanziellen Aufwand. Eine andere, visionäre Möglichkeit der Datenerfassung stellte Ronald Boldt von Allpen vor: Der digitale Stift und das entsprechende Papier ermögliche die direkte Übertragung ins KIS bei herkömmlicher Erfassung der Daten.

Eigeninitiative der Krankenhäuser gefragt

Um ProjekteProjekte zur Digitalisierung von Prozess- und Archivsystemen im Gesundheitswesen in Gang zu setzen, sei neben einem effektiv geplanten ProjektmanagementProjektmanagement die Eigeninitiative der Häuser ein entscheidender Faktor, betonte der IT-Berater Hubert Brenner zum Ende der Veranstaltung.
Das Interesse der IT-Entscheider in den Krankenhäusern sei groß, Pilotprojekte liefen erfolgreich. Lösungen zur effektiven Umstellung der KIS in Richtung digitale Prozessabwicklung und Archivierung liegen vor und sind einsatzbereit. Zur systematischen und vor allem standardisierten Umstellung des Gesundheitswesens sei es aber noch ein weiter Weg, fasste Dr. Dujat die Ergebnisse in der abschließenden Diskussionsrunde zusammen. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu Projektmanagement auf CIO.de

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