Omicron

Corona-Prognosen von Bill Gates

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Der Microsoft-Mitgründer beantwortet Fragen zur Corona-Pandemie.
Bill Gates beantwortete auf Twitter Fragen der Nutzer zur Corona-Pandemie.
Bill Gates beantwortete auf Twitter Fragen der Nutzer zur Corona-Pandemie.
Foto: lev radin - shutterstock.com

Devi Sirdhar, Director of Global Health Governance und Professorin an der schottischen University of Edinburgh Medical School, rief Twitter-Nutzer dazu auf, Bill Gates Fragen zur Covid-Krise zu stellen. Gates äußerte sich zur Omicron-Variante, den Ursprüngen des Virus und Verschwörungsmythen um seine Person.

Laut der US-Publikation Cnet ist der Tech-Milliardär zwar kein Wissenschaftler oder Mediziner, jedoch hat er viele Berührungspunkte mit dem Thema. Als Mitgründer der Bill & Melinda Gates Foundation investierte er bereits vor der Pandemie viel Geld, um Entwicklungsländer mit Impfstoffen zu versorgen.

Wann ist die Pandemie vorbei?

Die wichtigste Frage lautete: "Wie und wann wird die Pandemie vorbei sein?" Zudem fragte Sirdhar, ob Omicron zeigen werde, dass man "mit Covid leben könne" oder ob 2022 andere gefährliche Varianten auftauchen.

Laut Gates seien die meisten schweren Verläufe durch Omicron für ungeimpfte Personen zu erwarten. Gesundheitssysteme würden durch diese Virus-Welle jedoch erneut schwer belastet. Habe ein Land das überstanden, geht er jedoch von viel weniger Fällen aus, so dass Covid ähnlich der jährlichen Grippe behandelt werden könne.

"Eine ansteckendere Variante ist nicht wahrscheinlich, aber wir haben während der Pandemie schon viele Überraschungen erlebt," fährt Gates fort. Omicron werde zumindest für das kommende Jahr für viel Immunität sorgen. Jährliche Impfungen gegen den Virus hält er für wahrscheinlich.

Wo kommt Covid her?

Auch zu den Ursprüngen des Virus äußerte sich Gates. Er argumentiert ähnlich einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2021. Die lieferte zwar keine eindeutigen Ergebnisse, dennoch hielten die Studienautoren einen Laborunfall für "sehr unwahrscheinlich".

"Die Daten deuten stark darauf hin, dass [das Virus] von einer anderen Spezies kam, was bei den meisten Pandemien der Fall ist," so Gates. Es werde auch zukünftig Ausbrüche geben, die von anderen Spezies ausgehen. Es gelte zu investieren und Maßnahmen zu entwickeln, um auf solche Situationen vorbereitet zu sein.

Kein Chip im Arm

Die vielen Verschwörungsmythen rund um die Corona-Vakzine verblüffen Gates: "Leute wie [Sindhar], ich und Tony Fauci sind das Ziel von viel Fehlinformation geworden. Das hatte ich nicht erwartet." Dass er Menschen Chips in die Arme implantieren wolle, ergebe keinen Sinn.

Organisationen wie die WHO oder Zentren für Seuchenbekämpfung und -prävention brauchen laut Gates mehr Ressourcen, um Pandemien früher in den Griff zu bekommen und korrekte Informationen verbreiten zu können. Zudem hätten die sozialen Medien es versäumt, die Wahrheit in Umlauf zu bringen.

Es braucht bessere Impfstoffe

Um die Pandemie zu beenden, sind nach Gates' Meinung bessere, langanhaltendere Impfstoffe nötig: "Die Vakzine, die wir haben, verhindern schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle, aber ihnen fehlen zwei entscheidende Dinge." Erstens erlaubten sie Infektionen durch Impfdurchbrüche und zweitens haben sie eine begrenzte Wirkungsdauer. Neue Impfstoffe müssten Ansteckungen verhindern und mehrere Jahre wirken.

Bei der Pandemiebekämpfung lobte der Tech-Milliardär Länder, die schnell reagiert haben. So habe man in Australien etwa rasch Fälle diagnostiziert und die Betroffenen isoliert. Dadurch habe es dort sehr viel weniger Todesfälle gegeben. "Steigen die Fallzahlen in einem Land stark an, ist es zu spät. Die ersten paar Monate sind entscheidend," resümiert Gates.

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