Prozessbeginn: Die Rivalen im Vergleich

Das Duell Oracle gegen SAP

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Das Urteil im Prozess SAP gegen Oracle steht noch aus. Wie die Kontrahenten derzeit insgesamt im Vergleich aufgestellt sind, lässt sich aber durchaus sagen. CIO.com-Autor Thomas Wailgum ließ die beiden gegeneinander antreten.
Präsentierte wieder einmal Spitzenzahlen - und verliert wieder einmal Sympathien durch Aggressivität: Oracle-Chef Larry Ellison.
Präsentierte wieder einmal Spitzenzahlen - und verliert wieder einmal Sympathien durch Aggressivität: Oracle-Chef Larry Ellison.
Foto: Oracle

Zurzeit stehen sie sich direkt gegenüber, die Software-Rivalen SAPSAP und OracleOracle. Vor dem nordkalifornischen Bundesbezirksgericht geht es – wie immer bei den beiden – um jede Menge Geld. In dem Industriespionage-Prozess klagt Oracle auf Schadensersatz gegen SAP. Deren 2005 übernommene und längst abgewickelte Dienstleistungstochter Tomorrow Now klaute Oracle-Daten, was SAP auch nicht mehr bestreitet. Die Richter in Oakland haben allem Anschein nach lediglich die Höhe der Entschädigung zu bestimmen: Oracle will 2 Milliarden US-Dollar haben, SAP deutlich weniger zahlen. Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Der juristische Showdown zwischen den prominentesten Firmen der Branche zieht die IT-Welt magisch in seinen Bann. Aber unabhängig vom Ausgang des Prozesses ist für Anwender vor allem die Frage relevant, wie die beiden Firmen derzeit im Vergleich aufgestellt sind. Thomas Wailgum gibt für unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com eine Antwort.

Denn auch die jüngst publizierten Bilanzen der beiden Konzerne liefern jede Menge Futter für ein direktes Duell. Wailgum merkt dazu aber vorab an, dass sich die Finanzjahre der beiden kalendarisch leider nicht decken. Denn Oracle berichtet als US-Unternehmen nach den Generally Accepted Accounting Principles (GAAP), während sich das SAP-Reporting nach den International Financial ReportingReporting Standards (IFRS) richtet. Wailgum greift deshalb bei Oracle auf die Zahlen für das erste Quartal 2011 zurück, bei SAP auf die Daten über das dritte Quartal 2010. Alles zu Reporting auf CIO.de

Endlich Anpfiff also. Oracle meldet einen Umsatz von 7,5 Milliarden US-Dollar und 48 Prozent Wachstum, SAP lediglich 4,1 Milliarden und ein Plus von 20 Prozent. Frühe FührungFührung für Oracle somit. Auch beim Nettoüberschuss punktet Oracle mit 1,4 Milliarden Dollar (+20 Prozent) gegenüber 694 Millionen (+12 Prozent) auf SAP-Seite. 2:0 für Oracle. Alles zu Führung auf CIO.de

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