Hacks, Urteile, Spaltungen und viel Geld

Das war das IT-Jahr 2015

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

August

Von wegen Sommerloch: Google baut sein Unternehmen radikal um - das war die Schlagzeile im August. Zu diesem Zweck hat der Internet-Riese die Holding Alphabet gegründet. Larry Page, zuletzt CEO von Google, wird CEO von Alphabet; Kompagnon Sergey Brin wird President. Den Chefsessel für die bei Google verbleibenden Internet-Aktivitäten besetzt der mächtige bisherige Produktchef Sundar Pichai. Alphabet ist laut Page "zuvörderst eine Ansammlung von Firmen".

Deren größte ist - und bleibt sicher auch auf absehbare Zeit - Google. Vom Suchmaschinengeschäft werden jetzt Aktivitäten getrennt, die nicht unmittelbar damit zu tun haben - als da wären Life Sciences und Lebensverlängerung (Calico), die zugekauften Nest-Geräte für das Smart Home, das "Geheimlabor" Google X für die Suche nach neuen Techniken, Google Ventures und Google Capital für die Finanzierung von Startups und langfristigen Technologietrends sowie Google Fiber für Breitbandinfrastruktur.

Das neue Firmenkonstrukt trägt die Handschrift der im Mai 2015 von Morgan Stanley zu Google gewechselten Finanzchefin Ruth Porat. Die Geschäfte liefen gut, könnten jedoch sauberer und klarer aufgestellt sein, hatte sie verlauten lassen. Allerdings läuft auch bei Google nicht alles rund. Der Konzern hat ein Verfahren der EU-Kommission wegen unfairen Wettbewerbs am Hals. Im September begann eine internationale Rechtsanwaltskanzlei, Schadenersatzklagen gegen Google zu organisieren. Und in Russland droht dem US-Unternehmen eine hohe Kartellstrafe.

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