Wide Area File-Systeme simulieren Beschleunigung nur

Die fünf Hauptmängel von Applikationen auf Cache-Basis

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Im Zeitalter der Wide-Area-Netzwerke (WAN) steckt der CIO in der Zwickmühle. Die in alle Welt verstreuten Mitarbeiter fordern einen schnellen Zugang zu allerlei Anwendungen. Das Management hingegen will eine konsolidierte IT-Infrastruktur, weil das die Kosten senkt. Caches und darauf basierende Wide Area File Systems (WAFS) versprechen einen Ausweg. In einem Whitepaper hält der Anbieter Riverbed fünf Wahrheiten entgegen.
WAFS erschien auf dem Markt bereits als wegweisender Fortschritt. Riverbed begreift WAFS aber lediglich als Teilmenge von WDS, das zusätzlich WAN-Optimierung und Beschleunigung bietet.
WAFS erschien auf dem Markt bereits als wegweisender Fortschritt. Riverbed begreift WAFS aber lediglich als Teilmenge von WDS, das zusätzlich WAN-Optimierung und Beschleunigung bietet.

Selbstverständlich verfolgt der Anbieter von konkurrierenden Wide Area Data Services (WDS) damit das Ziel, für eigene Produkte zu werben. Ob einem Unternehmen WAFS genügt oder ob es ausgefeiltere WDS-Lösungen benötigt, bleibt eine von individuellen Parametern abhängige strategische Entscheidung. Der zugespitzte Verweis auf die größten Mängel von Zwischenspeichern trägt aber dazu bei, in dieser Frage klarer zu sehen und die Relevanz der Nachteile für die eigene IT zu bewerten. Fünf gefährliche Mankos von WAFS und Caches listet Riverbed auf:

Wahrscheinlich brauchen Unternehmen mehrere Caches in jedem Büro: Die Funktionalität von Zwischenspeichern ist jeweils auf das Protokoll beschränkt, das der ServerServer unterstützt. Ein Web-Cache beispielsweise, das HTTP versteht, kann lokal HTTP-Abfragen bedienen. Aber es unterstützt dann eben keine anderen Protokolle, mit denen die Unternehmens-IT arbeitet. Sollen mit Hilfe von Zwischenspeichern also vier verschiedene Arten von Datenverkehr beschleunigt werden, braucht es entsprechend vier Geräte in jedem Büro. Die IT-Infrastruktur verschlankt das nicht. Alles zu Server auf CIO.de

Wenn Nutzer Dateien ändern, sind Caches nicht hilfreich: Zwischenspeicher-Systeme benutzen Dateien als die Objekt-Typen, die sie lesen können. Benennen die Anwender diese um oder verändern inhaltliche Kleinigkeiten, erkennen Caches die Einheiten nicht wieder. In diesem Fall können sie den Datentransfer über WAN nicht so schnell wie möglich abwickeln. Riverbed formuliert es so: Wenn das Unternehmen seine Mitarbeiter mit eiserner Faust von derlei Änderungen abhält, sind Zwischenspeicher eine perfekte Lösung.

Caches können der Daten-Kohärenz ins Gehege kommen: Caches funktionieren auf dem Weg der Täuschung. Sie versuchen den WAN-Gebrauch zu reduzieren, indem sie lokal Daten-Kopien anfertigen anstatt die Original-Daten vom Server anzufordern. So spiegeln sie dem Client vor, dass er mit dem echten Server interagiere. Dieser Vorgang umfasst aber jedes Mal das Risiko, dass die Cache-Aktion sich vom Verhalten des Servers unterscheidet. Dadurch droht ein Teil der Sicherheit und Daten-Kohärenz verloren zu gehen, die der Server garantieren soll.

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