Change bei IT-Projekten

Die menschliche Komponente bleibt auf der Strecke

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
IT-Abteilungen planen IT-Projekte meist mit Sachlogik und vergessen dabei das Change Management und die betroffenen Mitarbeiter. Rat und Hilfe finden IT-Manager in ihrer Personalabteilung. Eine Change-Kultur müssen Unternehmen leider mühselig erlernen, die kann man nicht einfach beschließen.

Change Management ist kein Projektthema, sondern eine unternehmensweite Aufgabe quer durch alle Hierarchien, meint Stefan Oldenburg von der Hamburger Gesellschaft für Veränderungsmanagement. Der stete Wandel lässt sich daher nicht einfach als Budgetposten im Projektplan unterbringen.

CIO: Was ist Change Management: eine Aufgabe im Projekt oder eine unternehmensweite Verpflichtung?

Stefan Oldenburg: Man muss Change Management unbedingt als unternehmensweite Aufgabe über alle Ebenen hinweg verstehen. Das fängt bei der Geschäftsleitung an und geht bis zum einzelnen Mitarbeiter, wenn auch mit unterschiedlichen Verantwortungsgraden.

Stefan Oldenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Gesellschaft für Veränderungsmanagement.
Stefan Oldenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Gesellschaft für Veränderungsmanagement.

Je höher man in der Hierarchie geht, desto größer die Verantwortung für Change Management. Auf Dauer kann kein Unternehmen - egal, wie groß und aus welcher Branche - ohne Veränderungen überleben. Das hat mit veränderten ökonomischen Bedingungen zu tun, aber auch mit konkreten Problemen, etwa Kunden, die nicht angemessen bedient werden oder Prozessen, die nicht richtig laufen.

CIO: Die Aufgabe, Change Management zu betreiben, ergibt sich also nicht nur, weil ich etwas verändern möchte, sondern ist die Voraussetzung dafür, damit sich überhaupt etwas verändern kann?

Oldenburg: So ist es. Change Management hat eine aktive und eine reaktive Komponente. Was man gemeinhin kennt, ist die reaktive: Da kommt was auf uns zu und irgendwie müssen wir damit klarkommen. Das ist zwar richtig, reicht aber nicht aus.

Im Prinzip muss jeder einzelne schon im Vorfeld schauen - als Führungskraft mit höherer Verantwortung allemal -, wo Veränderungen angestoßen werden müssen. Das aber ist ein proaktiver Prozess.

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