Top-10-Ranking

Das sind die reichsten Deutschen

15.01.2024


Einen seiner ersten Artikel schrieb René Schmöl, Jahrgang 1982, mit 16 Jahren für die Tageszeitung Freies Wort. Es war ein Interview mit Hape Kerkeling. Dieser Erfolg motivierte ihn, weiterzumachen. Nach sieben Jahren im Lokaljournalismus und einer Ausbildung zum Verlagskaufmann folgte ein Volontariat bei der Verlagsgruppe Handelsblatt. Seit 2007 ist René Schmöl in unterschiedlichen Positionen für Foundry tätig. Momentan als Chef vom Dienst online für cio.de.
Die Geschwister Susanne Klatten und Stefan Quandt haben Platz 1 im Ranking der reichsten Deutschen zurückerobert. Darüber hinaus ist die Zahl der Milliardäre in Deutschland um 14 auf die Rekordzahl von 226 gestiegen.
Großaktionär Stefan Quandt ist für BMW so etwas wie der Fels in der Brandung.
Großaktionär Stefan Quandt ist für BMW so etwas wie der Fels in der Brandung.
Foto: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft

Mit einem geschätzten Vermögen von 40,5 Milliarden Euro sind Susanne Klatten und Stefan Quandt die reichsten Deutschen. Die Geschwister und Großaktionäre des Autokonzerns BMWBMW haben damit nach einem Jahr Lidl-Gründer Dieter Schwarz wieder von der Spitzenposition verdrängt. Das ergibt die neueste Schätzung des manager magazins für die aktuelle Liste der 500 reichsten Deutschen. Top-500-Firmenprofil für BMW

Trotz der Wirtschaftskrise sind zahlreiche Großvermögen in den vergangenen zwölf Monaten gewachsen. Seit 2022 legten die Buchvermögen der Top 500 um insgesamt 82 Milliarden Euro auf knapp 1,1 Billionen Euro zu. In absoluten Zahlen ist das zwar ein neuer Rekord. Allerdings entspricht der Zuwachs von 8,1 Prozent in etwa der Inflation. Diese betrug im Jahr 2022 hierzulande 7,9 Prozent und in den ersten acht Monaten 2023 im Schnitt 7,1 Prozent. Die Vermögen der Reichen sind also kaum stärker gewachsen als die Inflation. Getrieben wurde der Zuwachs in vielen Fällen vor allem von der Börse. Trotz Ukraine-Krieg, hoher Energiepreise und steigender Zinsen legte etwa der Dax40 im Jahresvergleich um fast ein Viertel zu.

Nach Schätzungen des manager magazins gibt es inzwischen 226 Milliardäre in Deutschland - 14 mehr als im vergangenen Jahr. Das ist Rekord: Seit das manager magazin im Jahr 2001 die Liste der reichsten Deutschen erstmals veröffentlicht hat, gab es noch nie mehr Milliardäre im Land. Die Zahl umfasst Individuen ebenso wie Großfamilien, die ein entsprechendes Vermögen gemeinsam besitzen.

Susanne Klatten hält mit ihrem Bruder Stefan Quandt die Mehrheit der Aktien an BMW.
Susanne Klatten hält mit ihrem Bruder Stefan Quandt die Mehrheit der Aktien an BMW.
Foto: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft

An der Spitze der Reichstenliste führt das manager magazin hinter den BMW-Aktionären Klatten und Quandt und Lidl-Gründer SchwarzSchwarz (39,5 Milliarden Euro) auf Rang drei die Familie MerckMerck (32 Milliarden Euro), die den gleichnamigen Pharma- und Chemiekonzern mit Sitz in Darmstadt kontrolliert. Der Vermögenszuwachs der Geschwister Klatten/Quandt mit einem Plus von 7,2 Milliarden Euro resultiert vor allem von einer im Jahresvergleich deutlich gestiegenen Börsenbewertung von BMW. Top-500-Firmenprofil für Merck Top-500-Firmenprofil für Schwarz-Gruppe

Noch stärker als bei den Spitzenreitern legte nur das geschätzte Vermögen der Familie ViessmannViessmann zu. Die Heizungsbauer aus Allendorf in Hessen haben im April einen Großteil ihres Konzerns für 12 Milliarden Euro an einen Wettbewerber aus den USA verkauft. Ihr Vermögen sprang somit um fast 10 Milliarden Euro in die Höhe. Die Viessmanns rangieren nun in der Top-500-Liste auf Platz 11. Top-500-Firmenprofil für Viessmann

Dank günstiger Aktienkurse kräftig zulegen konnten auch die Vermögen von Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne (plus 4,3 Milliarden Euro) und der SAP-Großaktionäre Hasso Plattner (plus 3,4 Milliarden Euro) und Dietmar Hopp (plus 2,7 Milliarden Euro).

Größter Verlierer des Jahres mit einem Minus von 3,5 Milliarden Euro ist die Investorenfamilie Reimann, die mit ihrer Holding JAB ein großes Reich aus Konsumgütermarken wie Calvin Klein, Chloé, Schweppes, Tassimo oder Senseo kontrolliert. Im Jahr 2020 waren die Reimanns noch die reichsten Deutschen. Erhebliche Buchverluste mussten auch die Investoren und Vordenker des Impfstoffherstellers BiontechBiontech hinnehmen, die Zwillinge Thomas und Andreas Strüngmann (jeweils minus 1,8 Milliarden Euro) sowie die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin (minus 1,2 Milliarden Euro). Seit die Pandemie überwunden scheint, ist der Börsenwert von Biontech eingebrochen. Top-500-Firmenprofil für Biontech

Die zehn reichsten Deutschen 2023

Platz 1. Susanne Klatten und Stefan Quandt
BMW, Beteiligungen
40,5 Milliarden Euro

Platz 2. Dieter Schwarz
Lidl, Kaufland
39,5 Milliarden Euro

Platz 3. Familie Merck
Pharma
32 Milliarden Euro

Platz 4. Familie Reimann
JAB Holding, Keurig Dr Pepper
30,5 Milliarden Euro

Platz 5. Klaus-Michael Kühne
Kühne + Nagel, Hapag-Lloyd, Lufthansa
28,5 Milliarden Euro

Platz 6. Familie Albrecht und Heister
Aldi Süd
26,5 Milliarden Euro

Platz 7. Familie Porsche
Porsche, Volkswagen
23,8 Milliarden Euro

Platz 8. Familie Theo Albrecht Junior und Familie Babette Albrecht
Aldi Nord
18,4 Milliarden Euro

Platz 9. Familie Henkel
Henkel
15,2 Milliarden Euro

Platz 10. Familie Otto
Otto-Versand, ECE Group, About You
13,7 Milliarden Euro

Für die Rangliste wurden Aktienvermögen mit den Schlusskursen vom 15. September bewertet. Alle Vermögensangaben sind Schätzungen. Die Liste weist auch aus, welche Hochvermögenden ihre Unternehmensanteile in Stiftungen eingebracht haben. Unter den Top 10 trifft dies beispielsweise auf die Familien Albrecht und Heister (Aldi NordAldi Nord und Aldi SüdAldi Süd) sowie auf Dieter Schwarz (LidlLidl) zu. Top-500-Firmenprofil für Aldi Nord Top-500-Firmenprofil für Aldi Süd Top-500-Firmenprofil für Lidl

Die gesamte Liste der reichsten Deutschen finden Sie auf manager magazin.

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