Strategien


Accenture 5-Punkte-Plan

Digitalisierung macht Mitarbeitern Sorgen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Die Mitarbeiter sind die Achillesferse bei der digitalen Transformation, so die Berater von Accenture. Sie schlagen 5-Punkte vor, um ihnen die Ängste zu nehmen.
  • Mitarbeiter sehen in Sachen Digitalisierung zwar Vorteile für die Innovationsfähigkeit, befürchten aber den Verlust von Teamgeist
  • Personaler und Digitalisierungs-Verantwortliche müssen enger zusammen arbeiten
Unternehmen dürfen das Thema Mitarbeiter nicht als Nebenschauplatz der digitalen Transformation betrachten, so der Appell von Accenture.
Unternehmen dürfen das Thema Mitarbeiter nicht als Nebenschauplatz der digitalen Transformation betrachten, so der Appell von Accenture.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

Entscheider sollten bei der DigitalisierungDigitalisierung die Befindlichkeiten der Mitarbeiter nicht zu niedrig priorisieren, mahnt Accenture. In dem Papier "Being digital: Embrace the future of work and your people will embrace it with you" bezeichnen die Consultants diesen Punkt als "Achillesferse". Das Papier basiert auf Angaben von rund 700 Entscheidern weltweit sowie circa 2500 Angestellten. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Die Ergebnisse beziehen sich nicht nur auf den viel zitierten Fachkräftemangel, sondern auch auf Ängste und Sorgen der Mitarbeiter. So befürchtet eine Mehrheit von 70 Prozent der Angestellten den Verlust von Teamgeist, wenn die Kollegen per Fernzugriff arbeiten und nicht mehr ins Büro kommen. Etwa jeder Achte (zwölf Prozent) erwartet, dass sich seine Job-Aussichten durch die Digitalisierung negativ entwickeln.

Vorteile werden aber auch gesehen

Gleichzeitig erwarten die Angestellten aber auch Vorteile in den Punkten Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens (71 Prozent), Agilität (69 Prozent) und Produktivität (68 Prozent). Insbesondere jüngere Befragte mit überdurchschnittlich hoher Qualifikation sehen die Vorteile der Digitalisierung - "wenig überraschend", wie Accenture schreibt.

Was die befragten Entscheider angeht, so bezeichnet nur jeder Fünfte sein Unternehmen als digital. Alle anderen befinden sich auf irgendeiner Station einer "digital journey". Immerhin nimmt fast jeder Zweite (49 Prozent) für sich in Anspruch, bereits über eine Strategie für Aufbau und Management digitaler Skills zu verfügen.

5-Punkte-Plan

Accenture rät zu einem Vorgehen anhand von fünf Punkten:

1. Die Personalentwicklung auf die Unternehmensstrategie abstimmen: Die Human Resources-Abteilung (HR) muss sich mit den Digitalisierungs-Verantwortlichen zusammensetzen. Die Personalentwicklung muss sich an der geplanten Digitalisierung ausrichten.

2. Agilität mit erprobten Tools im Tagesgeschäft umsetzen: Immerhin schreiben viele Angestellte der Digitalisierung Agilität und Flexibilität zu - das sollten sie in ihrem Arbeitsalltag umzusetzen beginnen. Ob Big Data-Analytics, Internet der Dinge, Collaboration-Tools oder 3D/Virtuelle Schnittstellen: die Mitarbeiter können Prozesse neu aufsetzen und neue Fertigkeiten entwickeln.

3. Den Bedarf an digitalen Skills definieren: Accenture rät, einen Katalog mit den benötigten Skills samt dem jeweiligen Kompetenzniveau zu erstellen.

4. Die Belegschaft schulen: Wer die erforderlichen Skills intern entwickeln will, kann verschiedene Trainings-Methoden nutzen, inklusive Social Learning und anderen Online-Foren.

5. Digitale Kultur vorleben: Wichtig ist, dass die Führungsriege vorangeht und beispielsweise Collaboration-Tools selbst im Arbeitsalltag nutzt. Die Belegschaft muss wissen, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickelt. Führungskräfte sollten aktiv Feedback einfordern und ihre Mitarbeiter zum Querdenken anregen.

Entscheider dürfen dieses Thema nicht als Nebenschauplatz behandeln, so der Appell von Accenture. Sie brauchen eine "Test and learn"-Mentalität.

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