Managed Testing Services

Fatale Folgen durch Softwaretest-Fehler

06.05.2010
Von Jan Schulze

Fachliche Qualifikation versus Outsourcing

Gegen das Auslagern an einen Dienstleister kann vor allem die Frage der fachlichen Qualifikation ins Feld geführt werden: Die Tester müssen sich erst in die fachliche Seite einer Anwendung einarbeiten, um die Testspezifikation festzulegen. Interne Tester, die eng mit den Fachabteilungen zusammenarbeiten, sind in der Regel bereits gut mit den fachlichen Fragen vertraut.

„Jedoch hat gerade die Distanz der externen Mitarbeiter zu den Fachbereichen positive Effekte“, so Klivinger. „Denn oft zeigt sich, dass die Anforderungs- und Systemdokumentationen lückenhaft sind – viele Funktionalitäten und Prozesse existieren zwar in den Köpfen der Mitarbeiter, sind aber nicht dokumentiert. Der unbefangene Blick von Außen kann solche Schwachpunkte aufdecken und damit viele Probleme bereits im Vorfeld eines Entwicklungsprojekts beseitigen, die Insidern nicht auffallen.“

In diesem Fall agiert der Test-Dienstleister als unabhängiger Auditor. Um den fachlichen Anforderungen gerecht zu werden, sollten zudem alle Testfälle den Fachabteilungen zur Prüfung vorgelegt werden. Durch dieses Vier-Augen-Prinzip kann sichergestellt werden, dass sowohl der neutrale Blick des externen Testers als auch der des Insiders oder des Fachbereichs zum Tragen kommt. „Durch dieses Vier-Augen-Prinzip kann sichergestellt werden, dass sowohl der neutrale Blick des externen Testers als auch der des Insiders oder des Fachbereichs zum Tragen kommt“, betont der Sogeti-Manager.

Unternehmen, die viel Zeit und Geld in die Entwicklung eigener, wettbewerbswichtiger Software investieren, können also in mehrfacher Hinsicht von Managed Testing Services profitieren. Entscheidend ist jedoch, dass Kosteneinsparungen nicht zu Lasten der Qualität gehen. Damit kommt der Wahl des passenden Dienstleisters – und auch der Definition der eigenen Anforderungen - ein hohes Gewicht zu.

Debuggen oder Testen?

Oft setzen Entwickler das Testen mit dem Debugging gleich. Dabei bestehen zwischen beiden Arten, sich fehlerfreiem Code zu nähern, elementare Unterschiede. Fehlerhaft im Sinne des Debuggings sind zum Beispiel ungültige Funktionen oder auch ganz banale Tippfehler im Code. Über die Funktion einer Anwendung im Sinne der Benutzeranforderungen sagt das Debugging nicht aus.

Beim Testen hingegen werden nachvollziehbar und transparent Abweichungen von den festgelegten Anforderungen ermittelt, unabhängig von möglichen Ursachen. Dazu müssen vorab sinnvolle Test-Szenarien definiert und geeignete Testdaten erzeugen werden. Alle Tests müssen jederzeit reproduzierbar sein.

Zur Startseite