IT-Trends für CIOs

Gartner nennt 7 disruptive Trends

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Gartner sieht sieben aufkommende Technologien, die CIOs nicht unterschätzen sollten. Dazu zählen Quantum Computing ebenso wie Schwarmintelligenz und die Software Distribution.
  • Sprachübersetzung in Echtzeit könnte den Dolmetscher ablösen
  • IT-Chefs müssen sich künftig an dem Leitsatz orientieren, dass jedes Gerät/jede Technologie tragbar sein sollte und der Nutzer VPA- und Sprachlösungen anwendet

Die Analysten von Gartner sehen sieben Technologien im Rahmen der digitalen Transformation heraufziehen, die IT-Entscheider bisher zu wenig beachten. Weil es bei solchen Themen nicht mehr allein um Technik geht, sind CIOs gefordert, sich mit der Business-Seite zusammenzusetzen. Im Einzelnen geht es um Folgende IT-TrendsIT-Trends: Alles zu IT Trends auf CIO.de

Weil Quantencomputer an Millionen von Berechnungen gleichzeitig arbeiten können, sind sie für CIOs interessant.
Weil Quantencomputer an Millionen von Berechnungen gleichzeitig arbeiten können, sind sie für CIOs interessant.
Foto: sakkmesterke - shutterstock.com

1. Quantum Computing

Quantencomputer können an Millionen von Berechnungen gleichzeitig arbeiten. Dieses Potenzial und die Fähigkeit, schwierige und komplexe Probleme zu lösen, mache sie für CEOs und CIOs interessant, sagt Daryl Plummer, Vice President und Gartner Fellow. Bisher konzentrierten sich Data Scientists zu stark auf Machine LearningMachine Learning (ML), Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz (KI) und Data AnalyticsAnalytics. Doch wegen der begrenzten Kapazität der heutigen Computer-Architekturen könnten sie "einige schwierige und komplexe Probleme einfach nicht lösen". Alles zu Analytics auf CIO.de Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de Alles zu Machine Learning auf CIO.de

2. Sprachübersetzung in Real-time

Gartner sieht das Ende des Dolmetschers kommen. Echtzeit-Sprachübersetzung werde die Kommunikation auf der ganzen Welt verändern, so die These des Marktforschers. CIOs sollten diese Technologie bereits jetzt pilotieren und Mitarbeiter, die international tätig sind, mit Realtime Translators ausstatten.

3. Nanotechnologie

Nanotechnologie soll neue Effekte in der Materialwissenschaft erzeugen, etwa "selbstheilende" Materialien. Use Cases sind in Medizin, Elektronik, Sicherheit und Fertigung denkbar. Plummer nennt explizit 3D-Biodruck als vielversprechendes Beispiel. Gedruckte organische Materialien und menschliches Gewebe, das aus Stammzellen erzeugt wird, rücken in greifbare Nähe, so der Analyst.

4. Schwarmintelligenz

Führungskräfte werden künftig in Echtzeit Entscheidungen treffen müssen, die Dinge außerhalb der eigenen Kontrolle betreffen. Das liegt an der wachsenden Zahl von Datenquellen. Plummer kommentiert: "Menschen sind zu langsam, eigenständige intelligente Maschinen zu teuer und hyperskalierbare Architekturen können mit dieser Variabilität nicht umgehen." Er nennt Schwarmintelligenz als Königsweg.

Der Gartner-Analyst definiert Schwarmintelligenz hier als kollektives Verhalten von dezentralen, selbstorganisierten Systemen, und zwar sowohl natürlichen als auch künstlichen. Ein Schwarm besteht demnach aus kleinen Rechenelementen (physische Einheiten oder Software Agenten), die ihre Aktivitäten nach einfachen Regeln koordinieren. Sie könnten je nach Bedarf leicht auf- und wieder abgebaut werden. IT-Entscheider sollten jetzt damit anfangen, Konzepte zur Skalierung des Managements dafür zu untersuchen.

5. Mensch-Maschine-Schnittstellen

Mensch-Maschine-Schnittstellen (englisch Human-machine interface, kurz HMI) verleihen Menschen "Superfähigkeiten". Als Beispiel nennt Plummer tragbare Technologien (WearablesWearables) auf Basis von Elektromyographie (EMG). Hier können Sensoren am Körper angebracht werden, die die Muskelaktivität messen. Das HMI interpretiert dann die Gesten des Anwenders. Alles zu Wearables auf CIO.de

6. Die Revolution der Software Distribution

AmazonAmazon Web Services (AWS), GoogleGoogle, IBMIBM, MicrosoftMicrosoft - die Anbieter von Cloud-Plattformen erkennen - laut Plummer in unterschiedlichem Maße - dass sie den Kaufprozess aus Sicht der Kunden so einfach wie möglich gestalten müssen. Der Analyst kommentiert: "Das Etablieren eines eigenen Marktplatzes oder die Teilnahme als Anbieter auf einem Drittmarkt ist ein Weg, der sich immer mehr durchsetzt. Vertriebspartner kreieren starke Eco-Systeme und Kundenbasen, um die Effizienz für sich selbst und die Technologie-Dienstleister zu steigern." Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Alle User wollen künftig die Hände frei haben, mahnt Gartner.
Alle User wollen künftig die Hände frei haben, mahnt Gartner.
Foto: lazyllama - shutterstock.com

7. Das Smartphone im neuen Kontext

Virtuelle persönliche Assistenten (VPA), Smartwatches und andere Wearables verändern die Art, wie Anwender ihr Smartphone benutzen. Die SmartphonesSmartphones stecken immer öfter in der Tasche oder im Rucksack, während der Anwender einen Mix aus VPA und Sprach-Technologien nutzt. Die Menschen wollen die Hände frei haben und nicht mehr auf das Display ihres Telefons gucken müssen, während sie unterwegs sind. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Daher sollten sich CIOs und andere Entscheider grundsätzlich daran orientieren, ob eine Technologie/ein Gerät tragbar ist. Damit können sie laut Gartner nicht nur die Produktivität ihrer Mitarbeiter, sondern auch die Kundenzufriedenheit steigern.

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