Strategien


Doppelten Stinkefinger vermeiden

Gesten für Geschäftsreisen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Ein gerade erschienenes Gestenhandbuch zeigt, wie vielfältig die Sprache der Hände auf unserer Welt ist. Wer viel reist, sollte sich mit der nonverbalen Kommunikation seiner Geschäftspartner befassen. Korrespondentin und Buchautorin Julia Grosse im Gespräch mit CIO.de über Gesten und wann Geschäftsreisende lieber nicht den Daumen nach oben ausstrecken sollten.

CIO: Frau Grosse, wie sind Judith Reker und Sie auf die Idee gekommen, ein Handbuch über Gesten zu veröffentlichen?

Grosse: Judith Reker lebt in Johannesburg, ich in London. Das sind Länder, in denen die Menschen gerne mit Händen und Füßen gestikulieren. In Südafrika gibt es sogar eine eigene Gestensprache, um dem Bus zu zeigen, wo man hinwill.

CIO: Und wie ist es bei Ihnen in London?

Grosse: Die Engländer fluchen gern und bestärken das mit Gesten. Ein Geschäftsreisender sollte hier lieber darauf verzichten, das V-Zeichen aus Zeige- und Mittelfinger mit dem Handrücken nach vorne zu zeigen. Was in den USA Sieg oder Peace bedeutet, versteht man in Großbritannien, Irland und Australien als einen doppelten Stinkefinger.

CIO: Kennen Sie jemanden, der damit schon mal in ein Fettnäpfchen getreten ist?

Grosse: Bush Senior wollte in den Neunzigern bei einer Australienreise einheimische Farmer freundlich grüßen. Die empfanden seine Geste als doppelten Stinkefinger und gaben sie wütend zurück.

CIO: Haben Sie selbst schon einmal eine Geste missverstanden?

Grosse: Ja, das war auf einem Markt im Sudan. Dort habe ich mich an einem Stand umgesehen, als die Frau am Stand eine Winkbewegung machte. Ich habe das als Wegscheuchen verstanden, habe mich darüber geärgert und bin weggegangen. Erst später habe ich erfahren, dass die Winkbewegung in vielen Ländern für "Komm her" steht.

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