EU-Osterweiterung

Im Osten viel Neues

06.10.2003
Von Marita Vogel

Slowenischer Code ins Deutsche übersetzt

Ungewöhnlich viel Mehrarbeit entstand für den 45Jährigen durch die Softwareentwicklung. Nach einer Marktsondierung hatten sich die Münchener mit einer detaillierten Leistungsbeschreibung an drei Anbieter gewandt. Zu "wirklich sehr günstigen Preisen", so Blahusch, gewann schließlich eine slowenische Softwareschmiede die Ausschreibung. Die verfasste die Programme in ihrer Landessprache, die Übersetzung erfolgte in München: "Wir verstehen die Bausparsprache einfach am besten", erklärt Blahusch dazu. Dieses Manuskript übersetzten schließlich deutschsprachige Rumänen in Bukarest ins Rumänische.

Blahuschs Auslandsengagement ist zeitlich begrenzt. Sobald die Technik laufe, werde die IT-Verantwortung auf Bukarest übergehen, so der IT-Leiter. "Natürlich werden wir kontrollieren, aber eine komplette Steuerung aus München ist sinnlos."

Besonders positiv beurteilt der LBS-IT-Chef die fachlichen Fähigkeiten der IT-Bewerber. "Deren Qualifikation ist sehr gut; die Ausbildungsstandards scheinen die gleichen zu sein wie in Deutschland."

Auch für deutsche IT-Dienstleister ist der osteuropäische IT-Markt viel versprechend. Nach einer Studie des US-Marktforschers IDC legt etwa der polnische Markt dieses Jahr um 13 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zu, während Westeuropa wohl nur auf 2,5 Prozent Wachstum kommt.

Durch die Annäherung an die EU rechnet Heinz Hartinger, Managing Director für Zentral- und Osteuropa bei SAPSAP, mit einer wachsenden Nachfrage nach IT-Lösungen: "Diese Staaten stehen zurzeit unter verstärktem Termindruck, ihre Verwaltungseinrichtungen zu erneuern." Zwei Großaufträge hat beispielsweise die IT-Services-Sparte von Siemens bereits an Land gezogen: SBS erhielt im Sommer Aufträge von der öffentlichen Hand aus Lettland und Ungarn im Wert von insgesamt 28 Millionen Euro. Alles zu SAP auf CIO.de

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