Finance IT


Folgen von Solvency II

In welche IT-Projekte Versicherungen investieren

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Knapp sechs von zehn Befragten (58 Prozent) würden gern ein Standard-Modell für Solvency II nutzen. Die anderen wollen ein eigenes Modell entwickeln.

Auch bei der Überprüfung ihrer Produktmanagement- und Bestandsführungssysteme sind sich die Befragten nicht einig: 58 Prozent wollen die bestehenden Systeme neu designen, 30 Prozent wollen eigene Systeme entwickeln. 28 Prozent evaluieren derzeit verschiedene Systeme, 18 Prozent wollen ein Standard-System kaufen. Bei dieser Frage konnten die Teilnehmer mehrere Möglichkeiten ankreuzen, daher übersteigt die Summe der Antworten hundert Prozent.

Vertriebsprozesse automatisieren

Die Befragten sollten außerdem angeben, wo sie Standardisierungs- und Automatisierungspotenzial sehen. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) nennt zunächst IT-gestützte Vertriebsprozesse. Aber auch bei Bestandsführung und Schadensregulierung/Leistungsgewährung (jeweils 48 Prozent) sehen die Versicherer Möglichkeiten. 45 Prozent führen außerdem Dokumenten-Management an.

Die Reform des Versicherungsaufsichtsrechts beschäftigt Versicherungen seit einigen Jahren. Bereits 2006 ergab die Studie "Solvency II: Status Quo und Erwartungen" von der Fachhochschule Wiesbaden und dem Management-Berater Risknet, dass mehr als sechs von zehn Entscheidern (63 Prozent) extern Rat holen mussten. Eigentlich hatten die neuen Richtlinien bereits 2010 in Kraft treten sollen.

Ende 2010 führte der Management-Berater Accenture ebenfalls eine Umfrage zu Solvency II durch. Demnach erwarten knapp sechs von zehn (57 Prozent) europäischen Versicherern deutlich höheren Kosten bei der Einführung des neuen Regelwerks als ursprünglich erwartet.

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