Der Mikro-Manager

Medien-Training für Manager

18.02.2008
Von Christiane Langrock-Kögel

Alexander Niemetz spricht von "vielen Scharlatanen"; sein Kollege Stefan Wachtel von der Frankfurter Trainer-Gesellschaft ExpertExecutive bezeichnet etliche Mitbewerber als Autodidakten: "In den meisten Volkshochschulen sind die Lehrer besser qualifiziert."

Wachtel verweist bei sich und seinen acht Kollegen auf mehrjährige Ausbildungen im Sprech-Trainingsbereich. Die Sprechwissenschaft ist tatsächlich das Handwerkszeug eines guten Medien-Trainers. Aber er muss auch inhaltlich und strategisch mit seinen Klienten arbeiten - also möglichst gleichzeitig Branchenkenner, Medienberater und Journalist sein.

Ingrid Sanne ist Professorin für Sprecherziehung an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Sanne kann während des Sprechens wie auf Knopfdruck das Licht in ihren Augen ausknipsen. "Haben Sie bemerkt, wann meine Sätze nur im Kopf steckten?", fragt sie. Viele Manager konzentrierten sich zu sehr aufs Denken und Reden und zu wenig darauf, wie sie dabei wirkten, sagt Sanne.

Manchmal erkennt sie das Problem eines Kunden bereits vor dem ersten Händedruck, wie kürzlich bei einem Manager, der selbst beim Gehen sein Körpergewicht auf die Hacken verlagerte: "Der ganze Mann befand sich in einer Rückwärtstendenz." Seine Hände beschrieben beim Sprechen ungefähre Rundungen - was einen hilflosen Eindruck machte. Im Training kümmert sich Ingrid Sanne dann um Mimik und Gestik. "Aber wir trainieren niemandem eine neue Körpersprache an. Die Persönlichkeit muss authentisch bleiben."

Persönliche Glaubwürdigkeit ist auch für den Medientrainer Alexander Kirchner ein zentraler Begriff. Er hat Psychologie und Politik studiert, arbeitet für die Hälfte der deutschen Dax-Konzerne und hat dabei gelernt, Grenzen anzuerkennen.

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