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DSK

Mit IT abbauen

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Unternehmen steuern in Richtung Wachstum. Nicht so die DSK. Die Steinkohle-Tochter der RAG schrumpft - politisch gewollt. Die IT begleitet den systematischen Personalabbau mit einer ausgefeilten Prozessautomatisierung.
Im Einsatz der Deutschen Steinkohle AG: Ein Walzenlader schneidet die Kohleschichten aus dem Gestein.
Im Einsatz der Deutschen Steinkohle AG: Ein Walzenlader schneidet die Kohleschichten aus dem Gestein.

In Herne ist man mit ganzem Herzen am Werk. Dabei gibt es von außen betrachtet eigentlich wenig Grund, sich hier noch mächtig ins Zeug zu legen. Denn die drei Bergbau-Ingenieure Dirk Ostermann, Michael Kremer und Jürgen Skirde tragen die Verantwortung für die IT bei der DSK und sind damit gefordert, die Schrumpfung des eigenen Unternehmens zu unterstützen.

Dieser Zustand ist nichts Neues. Der Anpassungsprozess der deutschen Steinkohle hat die Branche in den letzten Jahrzehnten von einer nationalen Wirtschaftsmacht auf die Größe eines mittelgroßen Konzerns verringert. Vor wenigen Monaten haben sich Politik, Unternehmen und Gewerkschaft auf ein Auslaufen Ende 2018 geeinigt. 2012 wird dieser Beschluss allerdings noch einmal überprüft.

Dirk Ostermann, Leiter Zentralbereich IT-Strategie bei der DSK: „Wir haben immer weniger Leute, aber viele Prozesse verringern sich nicht im selben Ausmaß.“
Dirk Ostermann, Leiter Zentralbereich IT-Strategie bei der DSK: „Wir haben immer weniger Leute, aber viele Prozesse verringern sich nicht im selben Ausmaß.“

"Wir haben immer weniger Leute, aber viele Prozesse verringern sich nicht im selben Ausmaß“, erklärt Dirk Ostermann, Leiter IT-Strategie bei der DSK. 2004 begann er daher mit seinen Kollegen ein System zu konzipieren, mit dem sich der Aufwand in der Verwaltung stark verringern lässt. Dort kämpften die Mitarbeiter gegen eine steigende Arbeitsbelastung, die Konten mit den Überstunden liefen über.

Heute bewegt sich die Mehrarbeit in der Personalverwaltung wieder gen Null. Mit Hilfe eines ausgeklügelten Identitäts- und Organisations-Managements ist es gelungen, die Belastung zu senken und gleichzeitig Qualität und Verfügbarkeit der konzerninternen Informationsflüsse zu verbessern. "Dass unsere Idee technisch machbar ist, war anfangs gar nicht klar“, erzählt Skirde, verantwortlich für die ITK-Infrastruktur. Dem Eifer der drei hat das nicht geschadet. Sie feilten weiter an ihrer Idee und berieten sich schließlich mit ihrem Dienstleister, der sie umsetzen musste. Außerdem klopften sie in der Personalabteilung an, um sie für ihren Plan zu gewinnen und schon früh als strategischen Partner mit ins Boot zu holen. Denn auf diesen Bereich kam die größte Umstellung zu.

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