7 Wege zum Wettbewerbsnachteil

So scheitert IT-Weiterbildung

John Edwards ist freier Autor für Themen rund um die Business-IT.

4. Diversity vernachlässigen

Seine IT-Teammitglieder nicht als einzigartige Individuen zu betrachten, führt im besten Fall zu uneinheitlichen Schulungsergebnissen. "Diversity bezieht sich auch auf die einzigartige Art und Weise, wie wir über Informationen denken und diese verarbeiten. Die Unterschiede prägen dabei, wie wir lernen und interagieren", meint Ashwin Sadasiva Kumar, Senior Vice President, Learning and Campus Head, bei der IT-Beratung Virtusa.

Sie empfiehlt IT-Führungskräften, Schulungsmodule zu entwerfen, die allen Lernstilen gerecht werden: "Manche Menschen sind visuelle Denker, während andere dabei eher analytisch oder kreativ vorgehen. Perspektiven sind wichtig - deswegen ist es auch eine vielfältige Weiterbildung. Sie ermöglicht Ihrem Team, Probleme und Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das kann zu innovativeren Lösungen und besseren Entscheidungen führen."

Um dahin zu kommen, appelliert Kumar an CIOs, ihre Schulungsperspektive zu erweitern und die Bedürfnisse ihrer Teams in den Blick zu nehmen: "Das fängt damit an, Mitarbeiter zu ermutigen, kreativ und neugierig zu sein. Gleichzeitig muss man den Arbeitsplatz so gestalten, dass die individuelle Entwicklung im Vordergrund steht. Mitarbeiter wollen gehört und anerkannt werden und sich aktiv einbringen können. Kurzum: Sie wollen motiviert werden."

5. Irrelevanz übersehen

"IT-Führungskräfte neigen zur Annahme, dass die meisten Mitarbeiter die Bedeutung von Schulungen verstehen und wissen, wie diese mit ihrer Tätigkeit zusammenhängen", konstatiert Orla Daly, CIO beim Softwareanbieter Skillsoft, und fügt hinzu: "Das ist häufig allerdings nicht der Fall."

Nach Meinung des IT-Entscheiders wollten IT-Profis vor allem mit relevanten Inhalten geschult werden. Wenn Teammitglieder nicht nachvollziehen könnten, warum ein bestimmtes Schulungsprogramm oder eine spezifische -Session notwendig sind, würden sie auch dessen Wert nicht erkennen. "In diesem Fall werden sie Ihr Schulungsprogramm wahrscheinlich als unnötige und lästige Pflicht wahrnehmen. Die Folge ist, dass die Inhalte, Botschaften und Erkenntnisse nicht ankommen und verinnerlicht werden", erklärt Daly und warnt: "Das macht nicht nur den Zweck der Schulung zunichte, sondern kann auch zu Frustration und Desinteresse innerhalb des Teams führen. IT-Profis wollen sich im Regelfall beruflich weiterentwickeln. Können Sie das nicht, verlieren sie möglicherweise die Motivation oder ziehen sogar einen Jobwechsel in Betracht."

Um die Relevanz ihrer Schulungen zu erhöhen, müssten IT-Führungskräfte Hemmnisse erkennen und abbauen - etwa Kurse, die die vollen Zeitpläne zusätzlich überfrachten oder gar Freizeit in Anspruch nehmen. "Es bedeutet auch, die Weiterbildung mit der Karriereentwicklung zu verbinden", konstatiert der IT-Entscheider.

6. Abkürzungen nehmen

"Weiterbildungen und Schulungsinitiativen sollten nie nur ein nachträglicher Gedanke sein und von daher mit angemessenen Ressourcen in Form von Geld, Zeit und professionellen Trainern ausgestattet werden", ist Randall Trzeciak überzeugt. Der Dozent für Informatik an der Carnegie Mellon University appelliert: "Lassen Sie nicht zu, dass eingeschränkte Ressourcen verhindern, dass alle relevanten IT-Mitarbeiter - einschließlich des sekundären Support-Personals - geschult werden."

Im Gegensatz zu guten Weinen oder Blue Jeans würden IT-Schulungsprogramme nämlich nicht besonders gut altern, weiß der IT-Profi: "Stellen Sie sicher, dass die IT-Skills ihres Teams mit dem Wandel Schritt halten und dass Sie die Effektivität Ihrer Weiterbildungsinitiativen messen können."

7. Einmalig schulen

Pro Jahr eine IT-Schulung und das war's dann? Wenn Sie dieses Mindset aufweisen, sollten Sie noch einmal in sich gehen. Oder Sie schneiden sich eine Scheibe von BARR-Manager Ryan ab. Dieser ist davon überzeugt, dass der beste und effektivste Schulungsansatz darin besteht, Ihre Teammitglieder unterbewusst weiterzubilden. Schließlich würden immer mehr Unternehmen nicht nur formale Weiterbildungsprogramme anbieten, sondern Schulungen zu einem integralen Bestandteil des Arbeitsalltags machen.

Als Beispiel führt er Security-Awareness-Schulungen an: "Das bedeutet, regelmäßige Erinnerungen an die MitarbeiterMitarbeiter zu verschicken, regelmäßige Sensibilisierungsübungen für Phishing und Reporting durchzuführen. Dabei sollten Sie möglichst Anreize für die Mitarbeiter schaffen, sich zu verbessern, indem Sie die Lernerfahrung spielerisch gestalten." (fm) Alles zu Personalführung auf CIO.de

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.

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