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Transformation

Tommy Hilfiger will zum Software-Unternehmen werden



Scott Carey ist Redakteur bei unser IDG-Schwesterpublikation Computerworld in Großbritannien. Der IT-Journalist mit dem Schwerpunkt auf Unternehmensanwendungen moderiert auch Branchenveranstaltungen. Besonders interessieren ihn die großen IT-Player und Cloud-Service-Anbieter. Er hat ein Diplom in Journalistik an der Universität Cardiff in Wales erworben. In seiner Freizeit treibt er Sport, reist viel und beschäftigt sich intensiv mit der Medienlandschaft in Großbritannien.
Mittlerweile fragt die Konkurrenz Tommy Hilfiger um Rat in Sachen digitaler Showroom.
Mittlerweile fragt die Konkurrenz Tommy Hilfiger um Rat in Sachen digitaler Showroom.
Foto: Tommy Hilfiger

Es bleibt festzustellen, dass die Verkäufer im Ausstellungsraum die "Eindringlinge" nicht zu schätzen wussten. Sie reagierten mit Äußerungen von "Sie werden mir niemals meine Muster wegnehmen" bis "Wenn Sie mir das antun, werde ich das Unternehmen verlassen".

Change Management

Davon unbeeindruckt, machte Polet weiter: "Wir legten ihnen etwas vor, und von den 25 Leuten, mit denen wir sprachen, sagten zwei 'vielleicht'." Sie fährt fort: "Also schnappten wir uns diese Jungs und sagten: was, wenn wir das ändern? Oder das hier bauen? Und ohne zu wissen, was AgileAgile Software-Entwicklung war, begannen wir, diese iterative Arbeitsweise selbst durchzuführen. Weil wir wussten, dass das, was wir erschufen, so weit von dem entfernt war, was sie gewohnt waren, mussten wir sie einfach mit ins Boot holen". Alles zu Agile auf CIO.de

Dieser Ansatz trug Früchte: 2015 launchte das Unternehmen den ersten digitalen Showroom. "Was wir seitdem entwickelt haben, ist in jeder Hinsicht ein großer Durchbruch", sagt Polet. "Nicht nur aus Sicht der Mitarbeiter, sondern auch aus technologischer Perspektive."

In der Praxis sehen die Arbeitsplätze in den Ausstellungsräumen wie Jumbo-Tabletts aus, mit ganzen Kollektionen auf 3M-Monitoren und HD-4K-Bildschirmen, mit Produktdetails und Preisen, Einkaufshistorie und Lieferterminen, die mit einem einzigen Klick abrufbar sind. Sofortige E-Mail-Bestätigungen an den Einkäufer reduzieren den Papierkram.

"Über Nacht mussten unsere Verkäufer digital verkaufen"

Als PVH 2016 sein neues Büro in Amsterdam eröffnete, verfügte es über zwei Etagen mit digitalen Showrooms. "Über Nacht mussten unsere Verkäufer digital verkaufen", sagte Polet. "Das war eine große Veränderung."

Heute laufen 80 Prozent des Verkaufsprozesses von PVH in Europa digital ab. Das bewirkt eine direkte Reduzierung der Anzahl der benötigten Muster um 80 Prozent und verbessert die Nachhaltigkeitsbemühungen von PVH deutlich. Seit Juni verfügt PVH über 139 Arbeitsplätze an 19 Standorten in 18 Ländern, darunter eine Erweiterung der Marke Calvin Klein.

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