Personalberatung

Wenn die Bewerbung beim eigenen Chef landet

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Unternehmen mit einer professionellen Personalstrategie haben Rahmenverträge mit ausgewählten Personalberatungen, die nach ihren Qualitätskriterien arbeiten. Wenn sie nun den Lebenslauf eines Kandidaten über einen noch nicht bekannten oder sogar verrufenen Berater erhalten, macht dies einen schlechten Eindruck. Mit hoher Wahrscheinlichkeit landet der Kandidat in der Datenbank der abgelehnten Bewerber, obwohl er von den Qualifikationen her durchaus passen könnte. "In einem Bewerbungsverfahren spielt einfach alles in den Gesamteindruck hinein", warnt Personalberater Biber.

Irrationaler Rekrutierungsablauf

Seriöse Personalberater fragen datenschutzrechtlich korrekt Bewerber vor jedem Unternehmenskontakt einzeln nach ihrer schriftlichen Zustimmung.
Seriöse Personalberater fragen datenschutzrechtlich korrekt Bewerber vor jedem Unternehmenskontakt einzeln nach ihrer schriftlichen Zustimmung.
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Gerade junge Bewerber im IT-Umfeld machen sich keine Vorstellung, wie sensibel und manchmal auch irrational im Bewerbungsverlauf auf jede Einzelheit reagiert wird. Wenn jemand in einem geografisch engen Bereich außerhalb der großen Ballungsräume einen Karrieresprung machen möchte, kann ein unseriöser Personalberater diese Ambitionen schnell zerstören. So mancher SAP-Berater erhält von den wenigen in einer Region in Frage kommenden Arbeitgebern bereits nach einer einzigen Mail eines Personalberaters eine ablehnende Antwort.

Seriöse Personalberater fragen datenschutzrechtlich korrekt Bewerber vor jedem Unternehmenskontakt einzeln nach ihrer schriftlichen Zustimmung. Das kostet Zeit. Es hilft aber zu vermeiden, dass die Bewerbung bei Unternehmen landet, an denen der Kandidat ohnehin kein Interesse hat. Zum Beispiel, weil er dort früher schon gearbeitet hat.

Allzu Privates im Netz bleibt gefährlich

IT-Profis sollten über ihre gesamte KarriereKarriere hinweg darauf achten, die Kontrolle über ihre Daten und ihren Lebenslauf zu behalten. Sie sollten Personalberatern für die Weitergabe ihrer persönlichen Daten nie eine Generalvollmacht erteilen. Man muss sich als Bewerber keineswegs auf einen einzigen seriösen Personalberater verlassen. Es kann durchaus sinnvoll sein, mit zwei oder drei Vermittlern zusammenzuarbeiten. So kann sich der Bewerber die Stellenangebote ohne viel Recherche-Aufwand liefern lassen. Alles zu Karriere auf CIO.de

Personalberater ist nicht gleich Personalberater Doch unseriöse Personalberater sind nicht die einzigen, die vertrauliche Bewerberdaten streuen. Manchmal ist es auch der Bewerber selbst, der eigentlich vertraulich zu behandelnde Daten preisgibt - und zwar in den sozialen Netzwerken. Man sollte stets damit rechnen, dass unbedachte Postings auf FacebookFacebook, TwitterTwitter und Co. später in einem ungünstigen Licht betrachtet werden - vor allem wenn es um Führungspositionen geht. Die Veröffentlichung von Partyfotos ist meistens peinlich, manchmal sogar schädlich. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

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