Cloud Computing


500 neue Services in diesem Jahr

Amazon: Der Schrittmacher im Cloud-Geschäft

Harald Weiss ist Fachjournalist in New York und Mitglied bei New York Reporters.

On-Premise- und In-House-Anwendungen sind für Jassy die "Alte Welt", in der es Wochen oder Monate dauerte, bis neue Lösungen entwickelt und genutzt werden konnten. Wogegen es in der "Neuen Welt" - also der Cloud - nur noch Stunden oder wenige Tage dauert. Hinzu kommt, dass man in der Alten Welt vorab viel Geld für eine inflexible Infrastruktur aufwenden muss, wogegen bei der Cloud nur das bezahlt wird, was genutzt wird. "Wir haben einen Bio-Tech-Kunden, der für eine Analyse ein paar Tausend ServerServer für elf Stunden parallel genutzt hat. Das kostete nur 4.000 Dollar", weiß Jeff Barr zu berichten, der sich selbst als Amazon-Technology-Evangelist bezeichnet. Alles zu Server auf CIO.de

Kunden sparten 350 Mio. Dollar

Andy Jassy, Amazons AWS-Chef: "Cloud ist die größte technologische Revolution in der IT-Geschichte."
Andy Jassy, Amazons AWS-Chef: "Cloud ist die größte technologische Revolution in der IT-Geschichte."
Foto: Harald Weiss

Amazon sieht sich auch als Kostenwächter seiner Kunden. So würde man ständig analysieren, ob die Kunden nicht zu viel bezahlen, weil sie nicht genutzte Ressourcen angemietet haben. In so einem Fall schickt Amazon eine Nachricht an den Kunden und erläutert, was reduziert werden kann. Bislang wurden 2,6 Millionen solcher E-Mails verschickt, die auf Kundenseite zu Einsparungen in Höhe von 350 Millionen Dollar geführt hätten. "Wir sind der einzige große IT-Anbieter, der so etwas macht", meint Jassy mit Blick auf viele Konkurrenten, die häufig mit verwirrenden Lizenz-Modellen ihre Kunden übervorteilen.

Auch die Sicherheitsbedenken gegenüber Cloud-Anwendungen würden inzwischen der Vergangenheit angehören. In diesem Zusammenhang verweist Jassy auf den US-Geheimdienst CIA, der inzwischen ebenfalls in der AWS-Cloud angesiedelt ist. "Viele unserer Kunden sagen‚ was für den CIA sicher genug ist, ist auch für uns sicher genug‘", berichtete er über seine Kundengespräche.

Neuheiten: MySQL-Datenbank, Entwicklungs-Tools und eine Javascript-Runtime-Umgebung

Amazons AWS re:invent fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt und auch diesmal gab es eine Reihe von Neuheiten. Die wichtigste war die Ankündigung der neuen MySQL-Datenbank Aurora. Gegenüber bestehenden MySQL-Datenbanken soll "Aurora" fünf Mal schneller sein. Beispielsweise werden pro Minute sechs Millionen Inserts und 30 Millionen Selects erreicht. Aurora fügt bei Bedarf automatisch StorageStorage in Schritten von 10 GB hinzu; die maximale Größe beträgt 64 TB. Die neue Datenbank wird im Rahmen von Amazons Relational Database Service (RDS) angeboten. Alles zu Storage auf CIO.de

Amazon-CTO Werner Vogels präsentierte "Lambda", eine Runtime-Plattform für Javascript-Anwendungen.
Amazon-CTO Werner Vogels präsentierte "Lambda", eine Runtime-Plattform für Javascript-Anwendungen.
Foto: Harald Weiss

Besonders interessant sind auch die Neuheiten zur besseren Unterstützung der Software-Entwicklung. Hierzu gab es drei Ankündigungen: "CodeDeploy", "CodeCommit" und "CodePipeline". CodeDeploy ist ein kostenloses Werkzeug für das Deployment von fertigen Anwendungen oder Änderungen auf der Amazon-Plattform EC2. Es enthält eine Überwachung über die Funktionsfähigkeit des neuen Codes. Treten Probleme auf, wird das Deployment automatisch gestoppt. CodeCommit dient der Source-Code-Verwaltung und bietet Features für eine kollaborative Software-Entwicklung sowie zur Unterstützung von Code-Sharing-Projekten. CodePipeline ist praktisch ein Management-Tool, mit dem die Entwickler den Gesamtprozess von Build, Test und Release definieren und kontrollieren können. "Wir haben mit diesen ToolsTools in den letzten zwölf Monaten rund 50 Millionen Deployments vorgenommen, das sind rund 95 pro Minute", sagte Jassy über den hausinternen Nutzungsgrad und die Skalierbarkeit der neuen Werkzeuge. Alles zu Tools auf CIO.de

Eine weitere wesentliche Neuankündigung machte Amazons CTO Werner Vogels. In seiner Keynote präsentierte er "Lambda", eine Runtime-Plattform für Javascript-Anwendungen, für die keinerlei Hardware reserviert werden muss und die keinerlei Maintenance erfordert. Die Zuweisung der erforderlichen Hardware-Ressourcen erfolgt dynamisch und wird von diversen Events ausgelöst. Der Preis für die Rechenleistung unter Lambda richtet sich nach der Anzahl der Requests und der genutzten Rechenzeit, wobei es eine kostenlose Nutzung bis zu einer monatlichen Obergrenze von einer Millionen Requests und 3,2 Millionen Sekunden Rechenzeit gibt.

ECS: Amazons EC2-Container-Service

Letztlich musste Amazon auch etwas für die Erstellung und Nutzung von Containern sagen. Während es schon lange möglich war, Docker-Container in der Linux-Umgebung auf AWS EC2 zu betreiben, gibt es jetzt einen speziellen EC2-Container-Service, kurz ECS genannt. Dieser basiert auf einer intensiven Partnerschaft mit Docker und diese Zusammenarbeit soll ausgebaut und vertieft werden.

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