Strategien


Strategien gegen Spam

Den Briefkasten sauber halten

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Zufallsadressen, die immer stimmen

6000 Spam-Mails prasseln täglich auf die Rechner der Stadt Mannheim ein. Doch auch dort bleibt das Gros heute in einem Filter hängen. Dabei achtet eine Anti-Spam-Software auf auffällige Textbausteine und Absenderadressen. Außerdem sind heute mehr als 150 aktuelle Blocking-Listen online verfügbar. Diese füttern die Abwehrsoftware mit den aktuellsten Informationen über bekannte Spam-Server und Mailing-Aktivitäten.

Die Spam-Versender versuchen natürlich, die ungewollten Botschaften mit immer neuartigen Tricks und Absender-Adressen an den Filtern vorbeizuschmuggeln. Anti-Spam-Lösungen dürfen deshalb keine statischen Systeme sein, sondern sie haben flexibel zu arbeiten und eine Vielzahl von Erkennungsverfahren gleichzeitig zu nutzen. Allerdings müssen die Erkennungslisten - genauso wie die Signaturdateien einer Antivirensoftware - regelmäßig aktualisiert werden, damit die Filter richtig arbeiten.

Lehnert wendet bei Gerolsteiner pro Woche drei Stunden dafür auf, um die Spam-Filter zu kontrollieren, Stichwortlisten zu aktualisieren und neue Such-Codes einzuspielen. Bei der Suche nach dem richtigen Filter war dem Administrator vor allem Flexibilität wichtig, denn nicht alle eingehenden Mails werden mit derselben Genauigkeit untersucht. Selektives Vorgehen spart Zeit und Rechenleistung, erklärt Lehnert. "Wir haben viel mit externen Agenturen zu tun. Ihre Mails werden nicht so intensiv geprüft wie die unbekannter Absender." Dagegen werden Mails mit Anhängen, Bildern oder HTML-Tags grundsätzlich gecheckt. Ergebnis: Die Nutzer sind zufriedener, Gerolsteiner muss sich täglich mit 400 bis 500 Megabyte weniger an E-Mails herumschlagen.

Filter blocken auch die Falschen

Armbruster setzt in Stadt Mannheim dagegen auf automatische Updates. "Für mich war als Abteilungsleiter die entscheidende Frage: Wo sind die Administrationsaufwände minimal?" Aus diesem Grund hat er sich gegen eine kostenlos erhältliche Version des Programms "Spam Assasin" von Network Associates entschieden. Bei der kostenpflichtigen Variante müssen die Listen nämlich nicht händisch auf den neuesten Stand gebracht werden. 90 Prozent der Spam-Mails werden in Mannheim abgeblockt. Die 500 Mails, die durchkommen, sind für Armbruster weniger problematisch als die Möglichkeit, dass aus Versehen wichtige Mails herausgefiltert werden. Die verbleibenden Mails werden in einem automatisierten Prozess intern im Haus untersucht. 0,5 Prozent der gefilterten Mails erweisen sich als solche "false positives".

Es sind immerhin 15 Mails pro Tag und Empfänger, die in der gesamten Stadtverwaltung Mannheim letzten Endes doch noch ankommen. Aber damit kann man umgehen.

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