Diese Fehler sollten Bewerber vermeiden

Die gefährlichsten Karrierefallen

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Neuerdings wird Bewerbern empfohlen: "Fragen Sie im Vorstellungsgespräch, welcher Führungsstil gepflegt wird."

Überall erklingt dann die Hymne de Demokratie. Die Meinung der Belegschaft sei gefragt. Manchmal werden Mitarbeiter sogar zu "Mitunternehmern" hochgejubelt (wobei man vorsichtshalber dann doch davon absieht, sie angemessen an den Unternehmensgewinn zu beteiligen!)

Autoritärer Führungsstil hat ausgedient

Doch unter dem demokratischen Deckmantel verbergen sich oft die Ellbogen autoritärer Führung. Zwar dürfen die Mitarbeiter den Speiseplan in der Kantine und den Bildschirmschoner ihres Computer bestimmen - aber keiner fragt sie, wenn wesentliche Entscheidungen anstehen, etwa ein Umzug, eine Fusion, eine Änderung der Geschäftsstrategie. Jeder Journalist auf der Pressekonferenz erfährt mehr über die Geschäftszahlen und die Zukunftspläne des Unternehmens.

Etliche Firmen - auch solche, die sich "modern" nennen - führen noch wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten: nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam. Wie demokratisch oder autoritär ein Unternehmen ist, können Sie meist an den gehobenen Führungskräften erkennen: Wie transparent gehen se mit Geschäftszahlen, wie menschlich mit Untergebenen, wie fair miteinander um? Demokratischer Führungsstil pflanzt sich nach unten fort - autoritärer leider auch!

Manager haben einen sicheren Job

Was haben Militärpiloten und Topmanager gemeinsam? Den Schleudersitz! CEOs sind nicht nur Meister im Entlassen sondern auch im Entlassenwerden! Der eine geht "unfreiwillig", die anderen im gegenseitigen Einvernehmen (also noch unfreiwillig, siehe Einvernehmen). Woran scheitern Top-Manager? Jeder Dritte an dem, was er lauthals von seinen Mitarbeitern verlangt hat: an (seiner) Leistung.

Andere kommen bei Fusionen unter die Räder, wieder andere laufen ins Messer einer Intrige. Und sicher gibt es auch einige, die nichts gegen ihren Abgang haben: Denn während die Militärpiloten hart aufschlagen, fallen etliche Manager in ein weiches Abfindungsnetz, das sie ein Leben lang trägt. Nun können sie sich mit interessanten Problemen beschäftigen. Etwa ihrem Handicap beim Golfen.

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