Projektmanagement


Internet of Things

Die Pain Points bei IoT-Projekten

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
IoT-Projekte dauern oft länger als erwartet. Anbieter wie AWS und Microsoft Azure verstehen nicht immer, wo die neuralgischen Punkte ihrer Kunden liegen, so der Berater Bain. Die Consultants nennen drei Tipps.
  • Anbieter sollten an branchenspezifischen End-to-End-Lösungen arbeiten
  • Kunden sorgen sich vor allem um Security, Integration und die Berechnung des ROI (Return on Investment)
  • Anwender sehen typischerweise Cloud Service Provider wie AWS und Microsoft Azure als IoT-Spezialisten
  • Doch auch System-Integratoren, Enterprise App Developers, Telcos, Gerätehersteller und auf IoT spezialisierte Firmen haben ihre Chance erkannt

Der Markt rund um Internet of ThingsInternet of Things (IoT) wird von 235 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 binnen vier Jahren auf rund 520 Milliarden wachsen. Das erwartet der Berater Bain. Dennoch mache sich unter Anwendern derzeit Enttäuschung breit, wie die Consultants in der Studie "Unlocking opportunities in the internet of things" schreiben. Den Grund suchen sie bei den Anbietern. Alles zu Internet of things auf CIO.de

Sicherheitsbedenken hemmen die Adaption von IoT (Internet of Things) am stärksten.
Sicherheitsbedenken hemmen die Adaption von IoT (Internet of Things) am stärksten.
Foto: Bain & Company

Zunächst zur derzeitigen Anbieterlandschaft: Kunden wenden sich typischerweise an Cloud Service Provider (CSP). Insbesondere konnten sich AmazonAmazon Web Services (AWS) und MicrosoftMicrosoft Azure eine einflussreiche Position erobern. Bain sieht aber Bewegung in diesem Markt und erkennt Chancen auch für andere Anbieter wie System-Integratoren, Enterprise App Developers, Telcos, Gerätehersteller und solchen Firmen, die sich auf das industrielle Internet der Dinge spezialisiert haben. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Die größten Hürden bei IoT-Projekten

Der Erfolg eines jeden Anbieters wird davon abhängen, ob er die Pain Points der Anwender erkennt. Laut Bain besteht hier eine gewisse Diskrepanz. Die drei größten Risiken sehen Anwender in der Sicherheit, der Integration von IoT-Lösungen in ihre bisherige IT und OT (Operational Technology) und in der Unklarheit über den RoIRoI (Return on Investment). Das geht aus der "Bain IoT customer survey" unter 627 Teilnehmern hervor. Alles zu ROI auf CIO.de

Eine ähnliche Umfrage von 2016 hatte schon dieselben Problemfelder ergeben. Weiter nennen die Befragten technische Expertise als Hemmnis. Die aktuelle Umfrage zeigt, dass vier Probleme gegenüber 2016 dringender geworden sind: Interoperabilität, Portierbarkeit der Daten, die Risikobewertung von Vendoren und Probleme mit den Grenzen des Netzwerks.

Insgesamt erklären die Anwender laut Bain, dass IoT-Projekte wegen der schwierigen Integration länger dauern als erwartet. Die Anbieter machen es ihnen mit ihren derzeitigen Lösungen nicht leicht - und sind sich über die Schwierigkeiten vermutlich nicht im Klaren, kommentiert Bain.

Bisher konzentrieren sich IoT-Anbieter auf nur wenige ausgewählte Branchen, das wird sich laut Bain aber ändern.
Bisher konzentrieren sich IoT-Anbieter auf nur wenige ausgewählte Branchen, das wird sich laut Bain aber ändern.
Foto: Bain & Company

Wie IoT-Anbieter besser werden können

Dennoch: Der Markt wird wachsen. Bain gibt Anbietern, die davon profitieren wollen, drei Ratschläge:

  • 1. Sich auf ausgewählte Branchen konzentrieren: Derzeit spezialisieren sich vier von zehn Anbietern überhaupt nicht auf einzelne Branchen. Bain empfiehlt, sich vier bis sechs Felder auszusuchen und hier tiefe Kenntnisse aufzubauen. Daraus können sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber CSP entwickeln.

  • 2. Mit Partnern End-to-End-Lösungen aufbauen: Mehr als sechs von zehn Anwendern kaufen Lösungen, die sie anpassen müssen. Vendoren sollten sich mit Partnern aus den Branchen, für die sie sich entschieden haben, zusammenschließen. Ziel ist, die Use Cases genauer zu erforschen und standardisierte Packages anzubieten.

  • 3. Ein Playbook entwerfen: Im dritten Schritt können Anbieter eine Art Blaupause entwerfen. Diese können die Kunden im Idealfall immer wieder verwenden. Das soll Hemmnisse abbauen und die Skalierbarkeit von IoT-Projekten ermöglichen.

Zur Startseite