Public IT


Landes-CIOs über OZG, Chatbots und New Work

Digitalisierung des Public Sectors nimmt Fahrt auf

21.01.2021
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

2021 werde für OZG das entscheidende Jahr werden, prognostiziert Burghardt. Es gingen verstärkt OZG-Antragsverfahren live und die OZG-Konjunkturmittel zeigten Wirkung: "Immer mehr Leistungen der Verwaltung werden online zugänglich!" Auch werde sich die föderale Zusammenarbeit im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung im Zuge des OZG noch weiter verstärken.

Wichtig ist die Nutzer-Zentrierung

2021 besteht das Hessische Digitalministerium zwei Jahre. Nach der Aufbauarbeit stehe jetzt im Fokus, wie Innovationen in der Verwaltung Einzug halten können. Burghardt nennt Beispiele wie automatisierte Bearbeitungen, Chat Bots oder Datenaustauschplattformen. Dafür braucht es seiner Meinung nach ein neues Arbeitsverständnis: "Das Nichtperfekte als Voraussetzung für innovative Entwicklungen, um die Schrittzahl der Modernisierung der Verwaltung zu erhöhen." Wichtig dabei sei die Nutzerzentrierung. "In Themen, die kaum nachgefragt werden, sollten wir weniger investieren als in Massenverfahren", findet der Landes-CIO.

Digitales Rathaus kommt nach Hause

Eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur ist für Burghardt das Fundament dafür, dass die Zusammenarbeit auf Distanz funktioniert. Die Aufgabe liege darin, dafür zu sorgen, dass das digitale Rathaus zu den Bürgerinnen und Bürgern nach Hause kommt und Leistungen vom Sofa aus erledigt werden können. Und wie werden wir künftig arbeiten? "Das Work-Life-Blending wird zunehmen, da Arbeit und Privatleben nicht mehr länger räumlich getrennt sind", ist der Hessen-CIO überzeugt. Auch würden Wirtschaftsunternehmen ihre Innovationskraft mit flexiblen Arbeitsmodellen steigern, die den Mitarbeitern bewusst kreative Freiräume lassen.

Arbeitszeit und Freizeit neu definieren

Dass sich die Arbeitswelt gerade massiv ändert und sich neue Formen der Zusammenarbeit etablieren, findet auch Christian Pfromm. Der CDO und Leiter des Amtes für IT und Digitalisierung in der Hamburger Senatskanzlei sagt: "Für viele Beschäftigte eröffnet sich die Möglichkeit, ein anderes Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit zu definieren."

Christian Pfromm erarbeitet zusammen mit seinem Team eine umfassende bürgerorientierte Digital-Strategie für Hamburg. 2020 gehörte er beim "CIO des Jahres" in der Kategorie Public Sector zu den Top 5.
Christian Pfromm erarbeitet zusammen mit seinem Team eine umfassende bürgerorientierte Digital-Strategie für Hamburg. 2020 gehörte er beim "CIO des Jahres" in der Kategorie Public Sector zu den Top 5.
Foto: Freie und Hansestadt Hamburg

Er sieht hier die Arbeitgeber gefragt, neue Modelle auszuprobieren, dem vielfachen Wunsch nach mehr Homeoffice und flexiblem Arbeiten Rechnung zu tragen und für die Präsenzzeiten innovative Bürowelten mit neuen Funktionskonzepten zu entwickeln. Pfromm fordert: "Diese Dynamik sollte genutzt werden, indem die finanziellen Mittel, die jetzt zur Verfügung stehen, zielgerichtet eingesetzt werden, um die digitale Transformation zu beschleunigen." Dabei gelte es, Offenheit und Neugier zu fördern: "Denn Digitalisierung bringt Menschen zusammen, überwindet Distanzen, auf der ganzen Welt."

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