Strategien


Integration beim Reifenhersteller Pirelli

Durchs Niemandsland zur Integration

08.07.2002
Von Hermann Gfaller

Am stärksten integriert sind jene Händler, die auf hohe Durchsatzraten und eine optimierte Lagerhaltung Wert legen. Sie können die Integrationslösung nutzen, um ihren Lagerbestand an Pirelli zu melden und automatisch auffüllen zu lassen. "Das ist wichtig, weil wir mit einigen Händlern gemeinsame Lager führen", sagt Projektmanager Micci.

Schon ein halbes Jahr nach der Installation der ersten drei Pilotprojekte im Mai des vergangenen Jahres waren 45 Großkunden eingebunden, und für die mittleren Händler existierten 60 Sites in sieben Sprachen. Der Vorteil für die Beteiligten laut Accenture: 20 Prozent weniger Bestellkosten.

Das Bestellsystem für die Reifenhändler ist indes nur ein Teil der Integrationsgeschichte. Ein anderes Kapitel: die Einbindung der Informationen in die Datenverarbeitung von Pirelli. "Schließlich will der Händler eine Auskunft vom Hersteller, wann er seine Reifen bekommt und was er zu zahlen hat", sagt Micci. Dafür ist es erforderlich, dass bei einer Bestellung auch nach der Bearbeitung durch das R/3-System eindeutig erkennbar ist, von welchem Händler sie kam, in welchem Format, über welchen Transportweg und mit welcher Verschlüsselung die Bestätigungsnachricht geschickt werden soll. Da SAPSAP Integrations-Know-how noch aufbauen muss, ist es bei Pirelli Aufgabe der EAI-Software, die Formate zu übersetzen, alle zu einer Bestellung gehörenden Informationen zu verwalten und Prozesse anzustoßen. Alles zu SAP auf CIO.de

Das Online-Bestellsystem hat Pirelli inzwischen bei einem Sechstel seiner 6000 Partner installiert. Nach Angaben von Accenture sanken die Prozesskosten für die Auftragsbearbeitung um acht Prozent, das MarketingBudget um zehn Prozent und die Vertriebsausgaben um vier Prozent. Zudem verkauft Pirelli nun fünf Prozent mehr Reifen. Grund: Die Händler mögen das einfache System der Italiener lieber als die klassischen Bestellverfahren.

Zur Startseite