Healthcare IT


Fakten und Trends im deutschen Krankenhausmarkt

Konsolidierung mit IT-Innovation begleiten

24.02.2006

Hinsichtlich Jahresumsatz der Krankenhäuser und Kliniken ermittelte die MBmedien HealthCare IT Studie folgende Verhältnismäßigkeiten:

• Jahresumsatz von weniger als 10 Mio. € : 13%
• Jahresumsatz von 10 – 50 Mio. € : 25%
• Jahresumsatz von 50 – 100 Mio. € : 15%
• Jahresumsatz von 100 – 200 Mio. € : 11%
• Jahresumsatz von 200 – 300 Mio. € : 9%
• Keine Angabe: 27%

Konzentration und Konsolidierung

Die Konzentrations- und Konsolidierungsbewegungen lassen sich verallgemeinert als Evolutionsprozess darstellen. Beispiele für Stufe eins: Kooperationen im Bereich des gemeinsamen Einkaufs zur Steigerung der eigenen Nachfragemacht und zur Kostensenkung, Bildung von Service Units wie Bettenzentrale oder Großküche. Beispiele für Stufe zwei: Ausgründung einer Trägergesellschaft oder einer Holding zur Abfederung wirtschaftlicher Risiken, Schaffung von zentralen Bereichen wie Group Marketing oder gemeinsames Qualitätsmanagement, Zusammenlegung von medizinischen Fachbereichen, um eine Spezialisierung der einzelnen Häuser voran zu treiben. Beispiel für Stufe drei: Fusion vormals eigenständiger Häuser zu einer Klinikgruppe, entwickelt aus einem bereits geschaffenen Verbund.

Dieser Trend im Krankenhausmarkt beinhaltet eindeutig die vermehrte Bildung zentraler Abteilungen oder Servicegesellschaften, zum Beispiel im IT- oder Catering-Bereich. Letztendlich münden solch evolutionäre Prozesse in einer zentralen Verwaltung und Steuerung aller beteiligten Kliniken und in der Akquisition weiterer Häuser. Insbesondere das Ausgründen von Servicegesellschaften oder die Schaffung zentraler Stabsstellen bietet die Möglichkeit, die Kosten in Einkauf und Beschaffung zu senken oder attraktivere Rahmen- bzw. Lieferantenverträge abschließen zu können. Weiterhin werden durch die zentralen Bereiche oder Dienstleistungstöchter gemeinsame Qualitätsstandards geschaffen, obendrein erreicht man eine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche und Leistungen, eine Bündelung von fachlichem Knowhow sowie markante Synergieeffekte.

Vom allenthalben zu spürenden Modernisierungsdruck in den Krankenhäusern als Folge vom zunehmenden Wettbewerb und Zwang zur Ressourcen- (heißt: Kosten)-Ersparnis sind im übrigen der Medizintechnik- und der IT-Bereich gleichermaßen betroffen (siehe auch Grafik 3). Er resultiert hier aus dem jahrelangen Investitionsstau in beiden Segmenten und aus der Konvergenzwelle, die nun auch das Gesundheitswesen erfasst hat. Nach Schätzungen der Branchenverbände Spectaris und ZVEI beläuft sich dieser Investitionsstau in Deutschland im Bereich der klinischen Medizintechnik auf insgesamt 10 Milliarden Euro.


Reinhold Hölbling, Geschäftsführer der MBmedien GmbH, Krefeld.
Quelle und Copyright: MBmedien GmbH, Krefeld.

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