Steuerbetrug

Strafprozess gegen Trump-Unternehmen in New York gestartet

25.10.2022
In New York hat ein Prozess gegen die lange Zeit von Ex-US-Präsident Donald Trump geführte gleichnamige Unternehmensgruppe wegen Steuerbetrugs begonnen.

Das Verfahren in Manhattan startete am Montag mit der Auswahl der zwölf Geschworenen, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Die Bezirksstaatsanwaltschaft von Manhattan hatte vergangenes Jahr Anklage gegen die Trump Organization und deren langjährigen Finanzchef Allen Weisselberg unter anderem wegen Steuerbetrugs erhoben. Trump selbst ist nicht angeklagt und wird Medienberichten zufolge voraussichtlich auch nicht aussagen.

Schwere Zeiten für den Ex-Präsidenten.
Schwere Zeiten für den Ex-Präsidenten.
Foto: Naresh777 - shutterstock.com

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll das Unternehmen unter Weisselbergs Aufsicht von 2005 bis 2021 systematisch den Fiskus hintergangen haben. Damit sollten nicht versteuerte Vergünstigungen wie Luxusautos und teure Wohnungen für Weisselberg und andere Führungskräfte verborgen werden. Der Trump Organization sowie einem weiteren mitangeklagten Unternehmen der Gruppe droht eine Geldstrafe von bis zu 1,7 Millionen Dollar.

Weisselberg war im Juni 2021 unter anderem von seiner Position als Finanzchef der Trump Organization zurückgetreten. Wenige Wochen später bekannte er sich zu insgesamt 15 Anklagepunkten schuldig - darunter der Verschwörung, des Steuerbetrugs, des schweren Diebstahls und der Fälschung von Geschäftsunterlagen. Damit entging der heute 75-Jährige einer möglichen Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Er musste stattdessen insgesamt knapp zwei Millionen US-Dollar an fälligen Steuern und Strafe zahlen und erhielt fünf Monate Haft sowie fünf weitere Jahre auf Bewährung. Dafür sagte er zu, im Prozess gegen das Unternehmen auszusagen, allerdings nicht gegen Trump selbst.

Zu seinem Amtsantritt als US-Präsident im Januar 2017 hatte Donald Trump seinen Rückzug von der Spitze seiner Unternehmensgruppe angekündigt, die aus vielen kleineren Firmen besteht. Diese hatte er an Weisselberg sowie seine Söhne Don Jr. und Eric Trump übergeben. Trump hat in einer Reihe weiterer Fälle Ärger mit der US-Justiz - unter anderem im Streit um zurückgehaltene Regierungsdokumente, wegen dem Sturm auf das Kapitol, der Aushändigung von Steuerunterlagen oder wegen Betrugs. (dpa/ad)

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