Experiment mit Teams

Ungerechter Lohn ist schlecht fürs Herz

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Die Wissenschaftler konnten anhand der Herzfrequenz messen, dass diese erlebte Ungerechtigkeit des niedrigen Lohnanteils die Arbeiter in StressStress versetzte. Je stärker die Bezahlung von der Summe abwich, die die Arbeiter als angemessenen Lohn angesehen hätten, desto weniger variierte ihre Herzfrequenz. Alles zu Stress auf CIO.de

Frühindikator für Herzerkrankungen

Die Wissenschaftler erklären dies folgendermaßen: Die Herzfrequenzvariabilität gebe an, wie sehr die Länge zwischen den Herzschlagintervallen schwankt. Im Allgemeinen sprechen größere Schwankungen für eine höhere vegetative Regulationsfähigkeit des Organismus und damit für eine stärkere Lebensenergie. Wenn das Gefühl von Ungerechtigkeit die Varianz der Herzfrequenz auf Dauer beeinflusse, wirke sich das negativ auf die Gesundheit aus, sagt Armin Falk. "Eine verringerte Herzfrequenz ist zum Beispiel ein Frühindikator für Herzerkrankungen", erläutert er.

Zusätzlich zu seinem Experiment hat Falk Daten des Sozio-oekonomischen Panels ausgewertet. Diese Daten bestätigten die Ergebnisse des Experiments. Diejenigen Befragten, die ihr Einkommen als unfair betrachteten, bewerteten ihren Gesundheitszustand schlechter als die Anderen. Außerdem litten sie signifikant häufiger unter Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Depressionen.

Auch andere Faktoren am Arbeitsplatz können sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken. Im Februar haben wir zum Beispiel über eine Studie australischer Ärzte berichtet, die zeigt: Wer den ganzen Tag im Büro sitzt, erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch diesem Risiko kann man schon mit kleinen Pausen entgegenwirken.

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP)

Die Erkenntnisse stammen aus der kürzlich vom Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) veröffentlichten Studie einer Forschergruppe um den Bonner Ökonomen Armin Falk und den Düsseldorfer Soziologen Johannes Siegrist.

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Jedes Jahr befragen etwa 600 Interviewerinnen und Interviewer vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung mehr als 20.000 Menschen in rund 11.000 Haushalten für das SOEP. Angesiedelt ist das SOEP am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

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