Strategien


Führung an eine Person

Unklare Verantwortung für Social Media

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Die Umfrageergebnisse deuten an, dass klare Zuständigkeiten der Schlüssel zum Social-Media-Erfolg sind. In Unternehmen, in denen eine Person das Management der Social-Media- und Mobile-Kanäle verantwortet, kam es nur in neun Prozent der Fälle zu Uneinigkeiten. Im Gegensatz dazu berichtete jedes dritte Unternehmen das die Verantwortlichkeiten auf mehrere Bereiche verteilt hatte, von Unstimmigkeiten zwischen den Teams.

Häufig sind die Verantwortlichen für Social-Media- und Mobile-Kanäle keine langjährig Etablierten sondern jüngere Mitarbeiter. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer weltweit berichten davon, dass sie Nachwuchskräfte für die neuen Medienkanäle engagiert haben. Allerdings ist der Anteil in Europa geringer: Dort gaben nur 38 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass in ihrem Unternehmen überwiegend jüngere Mitarbeiter für die neuen Kommunikationskanäle zuständig sind.

Unternehmen vernachlässigen Mobile

Die Studieninitiatoren kritisieren, dass Unternehmen sich häufig zwar auf Social Media konzentrieren, dabei aber die Mobile-Kanäle zu wenig beachten. Das zeigt unter anderem die Budget-Verteilung. Während 48 Prozent der Befragten in Social-Media-Initiativen investieren, gibt nur jedes fünfte Unternehmen Geld für mobile Applikationen aus. "Die schnelle Verbreitung von Social Media und das enorme Wachstum im Mobilmarkt gehen Hand in Hand", erklärt Annabel Symington, die stellvertretende Herausgeberin der Economist Intelligence Unit. Dennoch sähen Unternehmen Social Media als eine singuläre Kraft und schienen noch nicht erkannt zu haben, wie sehr diese beiden Trends ineinander verzahnt seien, so Symington. Anstatt eine umfassende stimmige Strategie zu entwickeln, reagierten viele Unternehmen nur so gut es geht auf die starke Nachfrage nach Social-Media-Angeboten, heißt es in der Studienauswertung.

Für den Bericht "Getting Closer to the Customer" der Economist Intelligence Unit wurden 798 Führungskräfte aus 69 Ländern befragt, darunter 244 CEOs. 125 Teilnehmer stammen aus Europa. Auftraggeber der Studie war Softwareanbieter Genesys.

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