25 Jahre DB AG

Was seit der Bahnreform passiert ist

27.12.2018
Seit einem Vierteljahrhundert ist die Deutsche Bahn eine Aktiengesellschaft mit dem Staat als einzigem Aktionär. In den 25 Jahren hat sich einiges verändert - Ticketkauf geht jetzt online, und in den Abteilen ist der Dunst abgezogen.

1. Januar 1994: Die Bundesbahn im Westen und die Reichsbahn im Osten werden zusammengelegt. Die neue Aktiengesellschaft gehört zu 100 Prozent dem Staat. Politiker erhoffen sich von der privatrechtlichen Struktur, dass der Betrieb günstiger und besser wird.

Seit der Bahnreform hat sich viel bewegt.
Seit der Bahnreform hat sich viel bewegt.
Foto: Tupungato - shutterstock.com

26. Februar 1997: Das Unternehmen bekommt einen neuen Chef. Staatssekretär Johannes Ludewig lost den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Heinz Dürr ab.

3. Juni 1998: In Eschede in Niedersachsen entgleist ein ICE und prallt gegen eine Betonbrücke. 101 Menschen sterben. Es ist das schlimmste Bahnunglück in der Geschichte der Bundesrepublik.

1. Juni 1999: In der zweiten Stufe der Bahnreform werden unter dem Dach des Mutterkonzerns Aktiengesellschaften für Personenverkehr, Fracht, Schienennetz und Bahnhöfe gegründet.

25. Oktober 1999: Bahnkunden können erstmals Tickets übers Internet buchen und sich ihre Fahrkarte bei "Surf&Rail" selbst ausdrucken.

16. Dezember 1999: Hartmut Mehdorn, früher Airbus- und RWE-Manager, wird neuer Bahnchef. Sein Vorgänger Ludewig muss den Posten nach zahlreichen Pannen vorzeitig räumen.

23. Mai 2000: Die Bahn stellt vor der Weltausstellung in Hannover den neuen ICE3 vor. Die Züge können eine Geschwindigkeit von bis zu 330 Kilometer pro Stunde fahren.

3. Juli 2002: Die Bahn kündigt die Übernahme des Logistikkonzerns Stinnes an. Dazu gehört auch die Spedition Schenker, die schon einmal Teil des Bahnkonzerns war.

1. August 2002: Die neue ICE-Trasse Frankfurt-Köln geht nach sechs Jahren Bauzeit in Betrieb. In dem Monat kommt es außerdem zum Jahrhunderthochwasser, das auch bei der Bahn große Schäden anrichtet.

12. November 2005: Die Bahn bekommt vom Aufsichtsrat grünes Licht für den Kauf des US-Logistikunternehmens Bax Global.

26. Mai 2006: Der Berliner Hauptbahnhof wird nach acht Jahren Bauzeit eröffnet, rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland.

1. September 2007: Für Raucher wird es ernst: Nun gilt auch in ICE und Intercity ein Rauchverbot. In Regionalzügen gibt es das schon seit Juli, auch an Bahnhöfen darf generell nicht geraucht werden.

9. Oktober 2008: Die Bahn sagt einen Börsengang kurz vor dem geplanten Termin wegen der Finanzmarktkrise ab. Vorgesehen war der Verkauf von 24,9 Prozent der Geschäftsfelder des Personen- und Güterverkehrs.

30. März 2009: Die Bahn soll flächendeckend E-Mails ihrer Mitarbeiter kontrolliert haben. Bahnchef Mehdorn tritt wegen der Datenaffäre zurück. Nachfolger wird ein alter Bekannter von ihm: Rüdiger Grube.

2. Februar 2010: Die Bauarbeiten für das umstrittene Projekt Stuttgart 21 beginnen. Im September eskaliert der Konflikt, bei der Räumung des Schlossgartens mit Wasserwerfern werden laut Innenministerium mehr als 160 Menschen verletzt.

17. Juni 2010: Die Bahn kündigt die Übernahme des britischen Transportunternehmens Arriva an. Die Aktionäre in Großbritannien billigen den Verkauf mit großer Mehrheit. Es ist der größte Zukauf seit Gründung der Bahn AG.

10. Juli 2014: Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL liefern sich harte Tarifverhandlungen, die rund ein Jahr dauern und zu mehreren Streiks führen.

16. September 2016: Die Bahn zieht sich wegen Verlusten aus dem Fernbusgeschäft weitgehend zurück und lässt damit noch mehr Raum für den Marktführer Flixbus.

11. Dezember 2016: Die Bahn stellt ihre Nachtzüge ein - stattdessen übernehmen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) einige Verbindungen.

30. Januar 2017: Bahnchef Grube tritt nach acht Jahren überraschend zurück. Grund ist ein Streit um seine Vertragsverlängerung. Grubes Nachfolger wird der damalige Finanzchef Richard Lutz.

8. Dezember 2017: Die Bahn nimmt die Schnellstrecke Berlin-München in Betrieb. Die Fahrzeit verringert sich mit dem Sprinter von rund sechs auf knapp vier Stunden. (dpa/ad)

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