Cloud Computing


Security as a Service

Wie Snowden den Cloud-Sicherheitsmarkt beeinflusst

06.12.2013
Von Michael P. Wagner

Die bereits erwähnte Sicherheit der Datenverschlüsselung sieht Dehning als grundsätzlich gegeben, auch wenn Fehler bei der Verschlüsselung die Sicherheit beeinträchtigen könnten. Außerdem bestehe in seinen Augen ein theoretisches Restrisiko, dass die Sicherheit von Verschlüsselungsverfahren durch Entdeckung eines gegenläufigen Rechenverfahrens doch aufgehoben sein könnte. Dafür gebe es derzeit aber keine Anzeichen, da der Einsatz eines solchen Verfahrens sicherlich auffallen würde. So biete antispameurope mit gutem Gewissen E-Mail-Verschlüsselung und verschlüsselte Datenspeicherung in der Cloud als SECaaS-Dienste an - von Deutschland aus.

Die größten Sicherheitsprobleme sieht Dehning vielmehr auf Seiten der mobilen Geräte, wo die Grenzen zwischen geschäftlicher und privater Nutzung verschwimmen. Der klassische Perimetergedanke der Abgrenzung des internen Netzwerkes, etwa durch Firewalls, gleiche hier eher einem "löchrigen Zaun". Abhilfe kann nur eine vollständige Verschlüsselung der SmartphonesSmartphones und TabletsTablets bieten. Über entsprechende Dienstleistungen auch zur Patchverwaltung denke man laut Dehning bei antispameurope nach, da die Nachfrage inzwischen merklich gestiegen sei. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

Services am Endpunkt

Jens Westphal rät zur gründlichen Risikoanalyse.
Jens Westphal rät zur gründlichen Risikoanalyse.
Foto: secunet

Der Problematik der unsicheren mobilen Endgeräte hat sich der Essener Sicherheitsspezialist secunet angenommen. Das Unternehmen bietet Sicherheitsberatung als Basis für dedizierte SECaaS-Dienstleistungen an und hat unter anderem ein voll verschlüsseltes BusinessBook im Programm. Vertriebsleiter Jens Westphal merkt an, dass Security-Services eine trügerische Sicherheit vermitteln können, wenn nicht das gesamte sicherheitsrelevante Umfeld mit betrachtet und die vorhandenen Werkzeuge bewusst eingesetzt werden. Es sei wichtig, vor Abschluss eines SECaaS-Vertrags den eigenen Schutzbedarf genau zu ermitteln. Zudem sei jedes Unternehmen gut beraten, einen vertrauenswürdigen lokalen Anbieter auszuwählen, dessen Umfeld und Hintergrund bekannt sind. Auch wenn dieser im Einzelfall teurer sei als ein globaler Player.

Kampf den Hintertüren

Thorsten Urbanski verlangt mehr User-Komfort bei Security-Produkten.
Thorsten Urbanski verlangt mehr User-Komfort bei Security-Produkten.
Foto: Sascha Reklau

Die Vorzüge des deutschen Rechtsraumes weiß auch Thorsten Urbanski vom Bochumer Softwarehersteller G Data zu schätzen. Das Unternehmen bietet neben IT-Security-Produkten wie beispielsweise Virenschutz-Lösungen für Unternehmen, mit zertifizierten Partnern auch SECaaS in Form von Managed Services an. G Data führt wie über sechzig andere deutsche Hersteller das ITSMIG-Logo ("IT-Security made in Germany") des Branchenverbandes TeleTrusT. Das Unternehmen hat sich damit öffentlichkeitswirksam verpflichtet, keine Hintertüren für Behörden und Geheimdienste in seine Softwareprodukte einzubauen.

Urbanski, der dem ITSMIG-Arbeitskreis vorsteht, sieht die größte Gefahr im mangelhaften Patch-Management auf den Endgeräten. Nach seiner Meinung seien bei über 70 Prozent der erfolgreichen Exploits im Unternehmen entsprechende Patches bereits verfügbar gewesen. Das zeige, dass IT-Sicherheitsdienste einfach zu bedienen sein müssten und den Anwendern nicht zur Last fallen dürfen. Es komme auf die für den Anwender richtige Kombination aus interner Administration, Softwareunterstützung und externen Dienstleistungen an.

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