Strategien


IT-Manager wetten

1000 Rechner für eine Person

24.08.2011
Von Joachim Philippi

Trotz aller berechtigten und bisher nicht gelösten Sicherheitsbedenken wird sich der Siegeszug des Internets fortsetzen. Die Steria-Gruppe beschreibt die zu erwartende Entwicklung in ihrem jüngsten Futures Report 2011 sehr eindrucksvoll. Demnach steigt die Zahl der User schon 2020 auf über fünf Milliarden (The Futures Report 2001, S. 35). Zur Größeneinordnung: 1987 lebten insgesamt "nur" fünf Milliarden Menschen auf unserem Planeten. Derzeit gehen gut 1,7 Milliarden Menschen online, vor zehn Jahren waren es erst 360 Millionen Erdenbürger. Wie die erwähnten Absatzsprünge bei den Smartphones zeigen, wird dabei der Zugang immer stärker über mobile Endgeräte erfolgen. Insgesamt dürften laut jüngsten Prognosen in zehn Jahren rund 22 Milliarden internetfähige Devices im Umlauf sein (The Futures Report 2011, S. 42).

Lokale Speicher und Rechenleistung gibt es nicht mehr

Der Übergang von klassischen Endgeräten zu "intelligenten Gegenständen" verläuft dabei mittlerweile fließend. Grund sind immer kleinere und leistungsfähigere Batterien und Bauteile. Beispiel Speicherkarten: Noch für dieses Jahr sind Micro-SD-Karten mit einer Speicherkapazität von 128 Gigabyte angekündigt.

Setzt sich dieser Trend fort, werden 2050 auf einer einzigen Micro-SD-Karte Informationen gespeichert werden können, die das Fassungsvermögen aller menschlichen Gehirne zusammen um den Faktor drei übertreffen (The Futures Report 2011, S. 36). Und die zehn Billiarden Rechenvorgänge pro Sekunde, die man dem menschlichen Hirn zuschreibt, werden heute schon von Supercomputern erreicht. Bleibt abzuwarten, wann die molekularen 3-D-Rechner zur Verfügung stehen, die diese Rechenkapazität auf einem einzigen Chip abbilden. Wobei in zehn Jahren die Zeiten der dezentralen Datenhaltung und lokalen Rechenleistung längst vorbei sein werden: Anstatt jedes Gerät mit eigenem Speicher und Hochleistungsprozessor auszustatten, werden die Daten zentral und redundanzfrei "in der Wolke" gespeichert, und selbst komplexe Anwendungen kommen aus einer omnipräsenten Cloud.

Hinzu kommen immer intuitiver nutzbare Anwendungen. Touchscreens und (funktionierende!) Sprachsteuerung werden in zehn Jahren gängiger Standard sein. Die virtuelle Tastatur, die nur noch aus einem stiftgroßen Gerät auf eine ebene Fläche projiziert wird und dann die Eingaben an der Handbewegung erkennt, gibt es heute schon. Und auch die Steuerung mit Gesten und Bewegungen, die wir aktuell vornehmlich aus dem Spielebereich kennen, wird selbstverständlicher Bestandteil der Mensch-Maschine-Kommunikationsschnittstelle.

Augmented Reality entwickelt sich weiter

Auch der Einsatz von Augmented Reality (AR) wird sich bis dahin weiterentwickeln. Derzeit wird die "erweiterte Realität" hauptsächlich in Form textlicher, grafischer oder akustischer Zusatzinformationen eingesetzt - etwa als Ergänzung für iPhone-Fotos und -Videos. In Anlehnung an die für Piloten oder Feuerwehrmänner in ihre Helmvisiere eingebauten Head-up-Displays sollen AR-Anwendungen künftig aber auch für jedermann in Brillen oder sogar Kontaktlinsen angeboten werden (The Futures Report 2011, S. 39).

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