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Satelliten-Entwicklung

Aeolus ante portas

Projektdatenbanken als Pool

Die Mitarbeiter bilden Newsgroups, verabreden sich zu Online-Treffen oder Videokonferenzen. Sie fragen den Status ihres Projekts ab und setzen Ingenieurwerkzeuge für Anforderungen und Konfigurationen ein. Projektleiter haben zudem Einsicht in die Kosten für Teilprojekte. „Sämtliche Daten liegen in gemeinsamen Projektdatenbanken, die über Enterprise Integration Application verbunden sind und an das Dokumentenmanagementsystem des Konzerns andocken“, erläutert Hocher. Ein Führungs-Layer, der so genannte Process Guide, verbindet Groupware, Datenbanken und Ingenieurprogramme miteinander. Änderungen in den Projektdatenbanken etwa bekommen die Mitarbeiter sofort auf dem Desktop zu sehen. Projektleiter können prüfen, wie weit die Mitarbeiter mit ihren Aufgaben sind. Auch Kooperationspartner wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) oder die Europäische Raumfahrtbehörde ESA können sich jetzt an Projekten beteiligen. Doch noch immer warten die Astrium-Mitarbeiter auf den Web-Zugang zum Portal - und zwar ohne lästige Einwahl und langwierige Zugangsprozeduren. Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang bislang allein per Remote Access möglich - mitsamt dem üblichen Einwahlprozedere aus der Ferne. „Inzwischen hat sich jedoch unsere Tool-Strategie geändert; wir bevorzugen nun Web-Anwendungen“, sagt Hocher.

Integration fast schon Routine

Zehn Monate benötigte die Astrium-Mannschaft, um das Portal von Plumtree in die Unternehmenslandschaft zu integrieren. Voraussetzung: „Der Einsatz eines EAI-Busses“, so Hocher, für den die Integration von Systemen mittlerweile zur Routine gehört. Seit er vor knapp 13 Jahren bei der Dornier Luftfahrt in Friedrichshafen in die Luftfahrttechnik einstieg, hat er viele Systemlandschaften gesehen, denn die Firma wechselte häufig sowohl ihren Namen - von DASA, über Daimler Benz Aerospace und Daimler Chrysler Aerospace bis zum heutigen Astrium - als auch ihre Struktur. Über das Integrationswerkzeug von Tibco verbindet Astrium jetzt die auf Matra Marcioni zurückgehenden Finance-Datenbanken von OracleOracle mit den ERP-Systemen der ehemaligen Daimler Chrysler Aerospace sowie Daten- und Content-Management-Systeme wie Crawler und Panagon miteinander. „Erst als diese Infrastruktur stand, haben wir im Januar 2002 mit der Portalumgebung begonnen. Die Integration war als Vorbereitung für das Portal sehr wichtig“, betont Hocher. Zwischen 60 und 70 Prozent der anfallenden Kosten von 1,6 Millionen Euro stecken nach den Erfahrungen bei Astrium in den Vorbereitungen - der Vorstudie, dem Vorentwurf und dem Design. „Leider hatten wir keine 15 Millionen Euro im Jahr“, sagt Hocher. Alles zu Oracle auf CIO.de

Französischer Geheimdienst hatte Bedenken

Knapp drei Jahre liegt die Fusion von Matra Marcioni Space und Daimler Chrysler Aerospace nun zurück. Doch noch immer herrscht Uneinigkeit über die sichere Übertragung von Daten. Unterschiedliche Standards in den beteiligten Nachbarländern machen die Post-Merger-Integration zu einem Staatsakt. „Man hat den Eindruck, der französische Geheimdienst verlange Einsicht in sämtliche Daten“, sagt Hocher. Mit der sicheren, aber in Frankreich nicht freigegebenen 128-Bit-Verschlüsselung, noch dazu auf Basis eines Open-Source-Produkts, hatten die Agenten tatsächlich ihre Probleme. Mittlerweile hat man sich auf eine „gelistete SSL-Verschlüsselung“ geeinigt.

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