Maschine ruft Maschine

Autos lernen miteinander zu sprechen

18.03.2013
Von Martin Wocher und Mark Christian Schneider

"Daten stellen heute selbst einen Wert da", sagt Unternehmensberater Wolfgang Bernhart von Roland Berger, er verantwortet eine Studie zum Thema vernetzte Fahrzeuge. Dadurch entstünden neue Geschäftsfelder: Unternehmen, die erfolgreich Anwenderdaten auswerten, können dem Fahrer neue Services und Apps andienen.

Entscheidend ist die Sicherheit

"Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit solchen neuen Geschäftsmodellen", sagte Andreas Mai, Produktmanager beim Netzausrüster Cisco. Möglich macht das der technische Fortschritt: Cloud-Computing und schnelle Mobilfunknetze wie LTE vernetzen Autos untereinander und verbinden sie mit Rechenzentren, die Fahrzeugdaten verarbeiten.

Schon in zwei Jahren dürfte die Ausrüstung von Fahrzeugen mit Mobilfunktechnik einen kräftigen Schub erfahren: Dann nämlich soll der "eCall" in Kraft treten, das von der EU-Kommission geplante automatische Notrufsystem für Kraftfahrzeuge. Ab 2015 soll jeder Neuwagen mit einem SIM-Chip ausgestattet sein - und über diesen bei einem Verkehrsunfall automatisch den Notruf auslösen. Die EU verspricht sich davon eine deutliche Absenkung der Zahl der Verkehrstoten.

Entscheidend für den Durchbruch der neuen Technologie wird das Thema Sicherheit der Datenverbindung sein. Denn wenn ein Auto dauerhaft mit dem Internet verbunden ist und mehrere Funkschnittstellen für Kommunikation nach außen hat, lockt dies auch Hacker an. Wenn die Eindringlinge einen Airbag aus der Ferne auslösen oder den Motor mitten auf der Autobahn abstellen, wird das zur tödlichen Gefahr für jeden Autofahrer.

Die IT-Firmen sind sich der Verantwortung bewusst: "Wir öffnen das Auto als Datenkanal", sagt NXP-Manager Sievers. "Deshalb müssen wir das Fahrzeug mit modernster Sicherheitstechnologie absichern."

(Quelle: Handelsblatt)

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