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CIO frisiert Kernsystem Dakidis

Die DAK (hier: die Zentrale in Hamburg) trennt nun die Bereiche Leistung und Beitrag voneinander.
Die DAK (hier: die Zentrale in Hamburg) trennt nun die Bereiche Leistung und Beitrag voneinander.

Die Renovierung der IT-Landschaft bei der DAK geht auf eine Kurskorrektur zurück. Seit Anfang 2004 ist IT-Vorstand Moldenhauer bei der DAK. 2005 wurde Herbert Rebscher zum neuen DAK-Chef, der gleich zu Beginn seiner Cheflaufbahn Zeuge der so genannten "Zukunftswerkstatt“ wurde - der Keimzelle der Neugestaltung bei der DAK. An 13 Orten trafen sich die 14.000 DAK-Mitarbeiter damals, um in Workshops darüber zu diskutieren, was man alles anders und besser machen könnte - davon allein 2.500 in der Dortmunder Westfalenhalle. Der einfache Schluss und Konsens danach lautete nach Angaben von Moldenhauer "Wir brauchen mehr Zeit für unsere Kunden“.

Moldenhauer präsentiert heute eine neue Organisation: "Keine 900 Standorte mehr, die die beiden Bereiche Leistung und Beitrag abdecken, sondern Konzentration auf wenige Fachzentren, in denen ausschließlich diese Themen der Kasse bearbeitet werden, neben den weiterhin vorhandenen Standorten für die Kundenberatung“. Die Schlüsselworte von Moldenhauer heißen Zentralisierung und Spezialisierung. Es ist nicht mehr jeder Berater für alles zuständig. "Die IT hilft uns aus einer Spezialisierung heraus eine gezielte Kundenansprache zu leisten“, meint Moldenhauer. Es wird nach wie vor zentrale Ansprechpartner für die DAK-Mitglieder geben, doch für spezielle Themenbereiche etwa zu den Themen Schlaganfall, Diabetes oder Kieferorthopädie gibt es dann spezialisierte Berater, die direkt vermittelt werden und spezielle Fragen kompetenter und schneller beantworten können.

Die neue Integrationsplattform leistet hier im Zusammenspiel mit dem IP-Netzwerk gute Dienste und fungiert als Drehscheibe für die Kommunikation wie auch als zentraler Informationspool. "Dort hat der Berater auf einen Blick eine Rundumsicht auf die Kunden, ein Auskunftssystem über Kliniken und Informationen über Tarife“, erläutert IT-Manager Strausfeld, der sich allein durch den Einsatz des DaVinci genannten IP-Netzwerks jährliche Synergien von vier Millionen Euro verspricht. "Anrufe werden automatisch vermittelt, gezielter verbunden und die internen Gespräche kosten nichts mehr“, so Strausfeld.

An die neuen Arbeitsabläufe muss sich die Belegschaft erst gewöhnen. "Wir bewegen uns einmal von A nach B“, so Strausfeld. Vorstand Claus Moldenhauer weiß um die Gefahren, die in den Veränderungen stecken. Nach den Sommerferien startete er eine Schulungsserie für die Mitarbeiter, um ihnen die Neuaufstellung und damit auch die technischen Neuerungen nahezubringen. Moldenhauers Wunsch ist, "den Umbau als Erlebnis zu vermitteln, die Mitarbeiter dafür motivieren und neugierig machen“ zu können.

Auf Moldenhauer und Strausfeld lastet ein gewisser Druck. Denn die DAK möchte auch in der geplanten IT-Holding zusammen mit den Bundesverbänden der Betriebs- und Innungskrankenkassen eine Vorreiterrolle einnehmen. Und zumindest von Seiten der DAK gibt es Seit Anfang Juli kein Zurück mehr. Der Aufsichtsrat der Hamburger Kasse hat dem Vorhaben einer IT-Holding zugestimmt.

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