Auch in Indien steigen die IT-Gehälter

Das größte Back-Office der Welt

12.10.2005
Von Dorothea Friedrich

Damit sollen Abwanderung und Abwerbung verhindert werden. Denn in indischen Call-Centern beträgt die Fluktuation mehr als 50 Prozent pro Jahr, Bei den IT-Anbietern wechseln jährlich 15 bis 30 Prozent der Belegschaft, im BPO-Bereich sind es bis zu 40 Prozent.

Qualifizierter Nachwuchs fehlt

Verschärft wird das Problem durch fehlenden Nachwuchs. Nur rund zehn bis 20 Prozent der jährlich rund 130.000 Hochschulabsolventen im Ingenieursbereich kommen nach Schätzungen von Deutsche Bank Research für eine Fach- oder Führungsaufgabe im internationalen Geschäft infrage.

Dennoch liegen die Gehälter immer noch weit unter europäischen oder US-amerikanischen Standards. Verdient ein IT-Professional hierzulande zwischen 40.000 und 60.000 Euro, so liegt das Einkommen seines indischen Kollegen, der über ein bis zwei Jahre Berufserfahrung verfügt, bei rund 6.700 Euro. Berufseinsteiger verdienen auf dem Subkontinent etwa 5.500 Euro.

Diese Gehaltsstrukturen haben wohl auch dazu geführt, dass große westliche IT-Dienstleister wie Accenture, IBM Global Services oder EDS eigene Entwicklungskapazitäten in Indien aufgebaut haben. Sie konkurrieren sowohl um die einheimischen Arbeitskräfte als auch um ausländische Aufträge mit den indischen "Platzhirschen".

Indische Firmen mit erweitertem Angebot

Die allerdings reagieren und erweitern ihre Angebotspalette. Sie entwickeln sich immer häufiger weg von der einfachen Programmierung und schlichten IT-basierten Prozessen. Sie konzentrieren sich, wie ihre westlichen Konkurrenten, immer mehr auf Beratungsdienstleistungen. Zudem richten sie Dependancen und Büro in den USA und Europa ein.

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