Karriere als Frau

Die Erfolgsformel deutscher Topmanagerinnen

18.06.2021
Erstmals untersucht eine Studie die Karrierefaktoren erfolgreicher Frauen. So klappt es mit einem Vorstandsposten.
Simone Menne war die erste weibliche Finanzvorständin der Deutschen Lufthansa und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Topmanagerinnen.
Simone Menne war die erste weibliche Finanzvorständin der Deutschen Lufthansa und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Topmanagerinnen.
Foto: Simone Menne

In Deutschland steigen Frauen am ehesten in die Vorstände großer Unternehmen auf, wenn sie Diskriminierung bewusst ignorieren. So lautet eines der zentralen Ergebnisse einer umfangreichen Studie, die ein Team der Technischen Universität München für das manager magazin erhoben hat. Erstmals wurden dafür in einer größeren Untersuchung über Karrierewege ins Topmanagement ausschließlich Frauen befragt.

Die Wissenschaftlerinnen Isabell Welpe und Theresa Treffers untersuchten in einer qualitativen Erhebung den Berufsweg von 24 Vorständinnen und Aufsichtsrätinnen aus Dax- und MDax-Unternehmen. manager magazin führte ergänzend ausführliche Interviews. Dabei ging es um Faktoren wie familiäre Hintergründe, Ausbildung, Mentoren, KarrierewegKarriereweg oder persönliche Motivation. Alles zu Karriere auf CIO.de

Ein hohes Maß an "Blindheit" gegenüber geschlechtsspezifischen Vorurteilen ist demnach eine wesentliche Voraussetzung für die Durchsetzung in der Männerwelt der Wirtschaft. "Die heutigen Spitzenfrauen sind Ausnahmen, die sich gegen viele Vorurteile durchsetzen mussten", resümiert Forscherin Welpe, Inhaberin des Lehrstuhls fu¨r Strategie und Organisation der TU Mu¨nchen. "Besonders auffällig: Die allermeisten Frauen haben seitens der Eltern kaum geschlechtstypische Zuschreibungen erfahren, erhielten aber viel Vertrauen und Freiheit. So bauten sie Selbstvertrauen und Widerstandsfähigkeit auf."

Notwendig für die Spitzenkarriere ist außerdem das Talent, sich gezielt ein passendes Umfeld zu suchen, in dem sie sich entfalten können. Auch die Bereitschaft, mit der Übernahme neuer Aufgaben persönlich höhere Risiken einzugehen, war entscheidend für den Aufstieg der Frauen. Kaum eine Managerin berichtete hingegen davon, über gezieltes Mentoring nach oben befördert worden zu sein. Auch von informellen etablierten Seilschaften unter Entscheidern profitierten die Frauen nach eigener Einschätzung nicht. (rs)

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