Capgemini IT-Trends 2021

Die Tops und Flops der CIOs

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Früher wurden in Krisenzeiten die IT-Budgets herunter­gefahren. Inzwischen hat sich der Trend gedreht: Unternehmen investieren in Technologie, um ihr Business zu stärken.
Was sind die IT-Trends und was eher ein Flop? Die Studie "IT-Trends 2021" gibt Aufschluss.
Was sind die IT-Trends und was eher ein Flop? Die Studie "IT-Trends 2021" gibt Aufschluss.
Foto: Bankrx - shutterstock.com

Die IT-Verantwortlichen hierzulande haben in der Coronakrise ihren Technologiekompass neu justiert. Hype-Themen, deren Wertbeitrag zum Business nicht konkret zu beziffern ist, rücken in den Hintergrund. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen Technologien zur Verbesserung der Kundenschnittstelle, IT-Sicherheit sowie Data/AnalyticsAnalytics. Es geht darum, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und das digitale Rückgrat des Unternehmens abzusichern. Alles zu Analytics auf CIO.de

Das zeigt die aktuelle Studie "IT-Trends 2021" von Capgemini. Im Rahmen dieser Studien­reihe ermittelt der IT-Dienstleister im Jahresturnus den aktuellen Stand der IT in Wirtschaft und Behörden sowie die Trends der kommenden Jahre. Untersucht werden sowohl technische als auch wirtschaftliche und organisatorische Aspekte. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung der IT-Budgets, die Organisation der IT-Abteilungen, Zukunftstechnologien und Standortfaktoren.

Für die aktuelle Analyse hat Capgemini im Herbst vergangenen Jahres 144 Geschäfts­führer sowie Topentscheider aus IT- und Fachabteilungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Gespannt waren die Analysten vor allem auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Gerade im September und Oktober, als die Fallzahlen wieder anstiegen, herrschte große Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung. In so einer Situation wären eigentlich starke Budgetkürzungen zu erwarten gewesen, meint Sven Roth, Head of Business & Technology Solutions bei Capgemini Deutschland.

Tatsächlich reduzierten aber nur knapp 15 Prozent der befragten Unternehmen ihre IT-Ausgaben. Dieser Anteil sei im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben. Dort, wo der Rotstift angesetzt wurde, fielen die Kürzungen allerdings deutlicher aus als in den Vorjahren, sagt Roth. Vor allem habe es Branchen erwischt, die besonders stark unter den Corona-Einschränkungen zu leiden haben, etwa Touristik oder Flug- und Schienenverkehr.

Der Anteil der Betriebe, die ihr IT-BudgetIT-Budget auf dem Vorjahresniveau eingefroren haben, ist auf ein gutes Viertel angestiegen. Knapp die Hälfte der Unternehmen (48,4 Prozent) haben ihre IT-Ausgaben erhöht (Vorjahr: 63,1 Prozent). Auch an der Aufteilung der IT-Budgets hat sich kaum etwas geändert: Im Durchschnitt fließen knapp 47 Prozent aller IT-Ausgaben in den Erhalt von Systemen. Für Modernisierungen und das Entwickeln und Umsetzen von Innovationen geben CIOs jeweils etwa gut ein Viertel ihrer Gelder aus. Alles zu IT-Budget auf CIO.de

IT-Budgets kaum infiziert

Damit hätten die Technologieausgaben insgesamt wenig unter Corona gelitten, lautet ein Resümee der Capgemini-Analysten. Das sei in früheren Krisen anders gewesen. Beispiels­weise seien die IT-Budgets in der Finanzkrise Ende des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends radikal gekürzt worden, um die Bilanzen aufzubessern. Heute hat die IT ihr Image als reiner Kostenfaktor abgeschüttelt. Die Unternehmen haben den Handlungsbedarf erkannt, konstatiert Roth. "Die IT hat sich zum Kernbereich entwickelt und an Wertigkeit gewonnen." Die Digitalisierung genieße nun in vielen Betrieben allerhöchste Priorität.

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