Capgemini IT-Trends 2021

Die Tops und Flops der CIOs

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Die Zahl der Betriebe, die sich überhaupt mit dem Thema auseinandersetzen wollen, sei deutlich gesunken. Als Hindernis sehen die Analysten vor allem die Bedenken von Verbrauchern wegen des Datenschutzes. Zwar sei Sprachsteuerung in vielen Geräten integriert. Unternehmen fürchteten jedoch, mit der Nutzung der Technologie, die von Konzernen wie Amazon, Apple und Google dominiert wird, die Kontrolle über einen großen Teil ihrer Kundenbeziehungen abzugeben – mit derzeit noch nicht absehbaren Konsequenzen.

Flop: Virtual Assistants

Virtuelle Assistenten rangieren auf Platz vier der als am wenigsten bedeutend eingeschätzten Technologien. Sie können kleinere Aufgaben erledigen wie beispielsweise Support-Tickets anlegen, Adressen ändern, Kundengespräche unterstützen oder Passwörter zurücksetzen. Capgemini zufolge wird die Technik derzeit abgesehen von der Automobilbranche und der öffentlichen Verwaltung kaum genutzt – wenn überhaupt, dann eher in großen Organisationen oder für spezielle Einsatzszenarien wie beispielsweise den Kundenservice. Die Entwicklung solcher virtuellen Assistenten lohne sich nur, wenn es in der eigenen Organisation genügend potenzielle Nutzer gebe. Das scheint zumeist nicht der Fall zu sein. Deshalb sei die Technik im Moment für die meisten Betriebe uninteressant, lautet das Fazit der Analysten.

Flop: Virtual und Augmented Reality

Auch VRVR- und ARAR-Anwendungen spielen im deutschsprachigen Raum kaum eine Rolle, bilanzieren die Analysten. Unternehmen nutzten VR/AR vereinzelt für spezifische Anwendungsfälle wie beispielsweise in der Ausbildung oder für Wartungs- und Reparatur­arbeiten. Dabei hätte die Technik durchaus Potenzial, wie Capgemini feststellt. Profitieren könnten viele Branchen, vom Gesundheits­sektor über die Produktion bis zum HandelHandel und zur Konsumgüterindustrie. VR- und AR-Technologien eigneten sich dafür, Prozesse und Abläufe, wie auch die Art und Weise der Zusammenarbeit von Menschen effizienter zu gestalten. Alles zu Augmented Reality auf CIO.de Alles zu Virtual Reality auf CIO.de Top-Firmen der Branche Handel

Bislang fehlen aber laut Studie noch geschäftskritische Anwendungsszenarien, die sich mit VR/AR umsetzen lassen. Dazu kommt, dass sich bislang kein Standard etabliert hat, was die Nutzung zusätzlich bremst. Deshalb müssten sich Unternehmen genau überlegen, welche Prozesse durch VR/AR verbessert werden könnten, bevor sie Geld in die Hand nehmen und größere Projekte dazu starten.

Flop: Blockchain

Die Blockchain will nicht in Schwung kommen. Wie schon in der vorangegangenen Umfrage rangiert die Technik in den Top five der unwichtigsten Themen für die CIOs – sie rutscht sogar noch einen Platz weiter ab auf den vorletzten Rang. Die Technologie versprach, ein neues Zeitalter des Internets einzuläuten und eine Lösung für fast jedes Problem zu sein, so Capgemini. Übertriebenen Erwartungen folge heute jedoch vielfach Ernüchterung.

Dennoch brechen die Analysten eine Lanze für die BlockchainBlockchain. Sie biete für bestimmte Anwendungsfälle gute Optionen. Einer der Vorteile der Blockchain sei die Unveränderbarkeit der Daten – interessant vor allem für die, die Lieferketten nachverfolgen möchten, oder für die Umsetzung digitaler Identitäten. Auch wenn der Weg zu sicheren, skalierbaren Lösungen noch weit und die Technologie nicht aus­gereift sei, werde sie sich weiterentwickeln und über kurz oder lang etablieren, sind sich die Analysten sicher. Alles zu Blockchain auf CIO.de

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