Indische Provider erobern Europas Geschäftswelt

Firmen lagern heimlich in die Ferne aus

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
  • Verstehen lernen, wie ihre europäischen Kunden denken: Hier haben die lokalen und multinationalen Anbieter einen Vorteil durch langjährige Bindung, sie verfügen über eine ausgeprägt europäische Strategie. Demgegenüber erschienen die indischen Provider lange als opportunistische Billig-Anbieter. Es wird dauern, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Dabei ist hilfreich, was einige Anbieter schon begonnen haben: nicht nur auf niedrige Preise zu setzen, sondern auf besondere Fertigkeiten, Flexibilität oder Innovationen.

  • Die Heimlichkeit von Seiten der Kunden überwinden: Noch lagern europäische Firmen oft heimlich aus. Dies widerspricht aber den strategischen Bedürfnissen der Provider aus Asien. Sie sind darauf angewiesen, ihre Erfolge auch öffentlich zu machen, um Anschluss-Aufträge an Land zu ziehen.

  • Effizienz-Defizite beheben: Bislang reagieren indische Anbieter auf Auftrags-Zugewinne vor allem mit zusätzlichem Personal. Auf Dauer eine Sackgasse, meint Gartner. Wenn sich die Dienstleister nicht von ihren arbeits-intensiven Methoden in Richtung Prozess-Automation lösen, ersticken sie irgendwann an ihrem unüberschaubaren Mitarbeiter-Pool.

Nichtsdestotrotz zeigen die indischen Anbieter deutlich mehr Präsenz in Europa als jemals zuvor. Ihren Konkurrenten vom Kontinent rät Gartner deshalb zu Wachsamkeit - und zum Umbau ihrer Service- und Liefer-Strategie.

Gartner machte diese Analyse unter der Überschrift "Indian OffshoreOffshore Service Providers Set Sights on Europe for Growth" öffentlich. Alles zu Offshore auf CIO.de

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