Analysten urteilen über HP-Pläne

Hardware raus

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Wafa Moussavi-Amin Analyst von IDC: "Schafft es HP nicht, schnell eine Lösung zu finden, werden Groß-unternehmen der Konkurrenz den Vorzug geben."
Wafa Moussavi-Amin Analyst von IDC: "Schafft es HP nicht, schnell eine Lösung zu finden, werden Groß-unternehmen der Konkurrenz den Vorzug geben."
Foto: IDC

HPs Enterprise-Kunden seien von den Ankündigungen wenig betroffen, sagt Heinz-Hermann Adam, Vorsitzender des HP-Benutzergruppen-Netzwerkes Connect Deutschland. "Sollte HP das PC-Business abstoßen, werden dadurch sicher Ressourcen frei, die in Enterprise-Technologie investiert werden", so Adam. Dies werde von den Connect-Mitgliedern begrüßt.

Die Einschätzungen aus den Analystenhäusern klingen alles in allem nicht euphorisch. "Meine Schlussfolgerung ist, dass dieser Schritt für HP zu einer langfristigen Rentabilität führen wird", sagt zwar Ronald Paschen, Partner bei der Outsourcing-Beratung TPI Deutschland GmbH. Bei Apothekers Ankündigungen fehlt dem Analysten indes die konkrete Vision, welche Geldbringer neben größeren Outsourcing-Deals und Software für Geschäftsprozesse "außer ein paar Druckern" am Ende übrig bleiben. TPI geht sogar davon aus, dass die Umbauten bei HP noch weiter gehen könnten als bisher bekannt. Der eigene Vor-Ort-Support bei Firmenkunden sei für ein Großunternehmen wie HP nicht mehr lukrativ und von Wettbewerbern wie IBMIBM oder T-System deshalb längst ausgelagert worden. Alles zu IBM auf CIO.de

Nicht HP bewegt den Markt, sondern der Markt HP

Das HP EliteBook 2540p.
Das HP EliteBook 2540p.
Foto: Hewlett-Packard GmbH

"Es ist klar geworden, dass nicht HP den Markt bewegt, sondern der Markt HP", erläutert Paschen. Der anvisierte Rückzug aus der Rechnerherstellung werfe die Frage auf, wer dieses Geschäft überhaupt noch mit zufriedenstellenden Erträgen betreiben könne. "Alle Anbieter geraten zunehmend unter Druck", stellt auch Gartner-Analyst Ranjit Atwal fest.

Paschen vermutet, dass DellDell angesichts zuletzt schwacher Quartalszahlen und niedriger Zuwächse beim Rechnerverkauf einen ähnlichen Weg wie HP einschlagen könnte: konsequenter Umbau in Richtung Software und Services sowie Spezialisierung auf Großkunden. Auf dem PC-Markt blieben dann nur die großen asiatischen Firmen übrig. Alles zu Dell auf CIO.de

Der angedachte Abschied HPs von WebOS ist aus Sicht TPIs und Gartners nur konsequent. Der Versuch, Apples Übermacht auf Basis einer Kombination aus Endgeräten und Betriebssystemen anzugreifen, sei schlichtweg an fehlenden Apps gescheitert. "Die Musik spielt immer bei den Anwendungen", sagt Paschen. Ranjit Atwal von Gartner unterstreicht das: "Eine Hardwarestrategie wird bei SmartphonesSmartphones und TabletsTablets nicht erfolgreich sein." Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

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