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Komplexes IT-Projekt

Inside Airbus: Vor dem Erstflug des A350

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.

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Das A350 XWB Cockpit.
Das A350 XWB Cockpit.
Foto: EADS

Drei Jahre lang hatte Airbus keinen CIO, bis 2008 Guus Dekkers antrat. Der Holländer kommt aus der deutschen Autoszene, wo er unter anderem CIO bei Continental und Siemens VDO war. Er hat zuvor aber auch schon für die ehemalige VW-Tochter gedas in Frankreich gearbeitet, weshalb er flüssig Französisch spricht.

Dekkers nervt das Thema Cloud ("Machen wir immer schon"), er hält "Bring Your Own" für Blödsinn, und er zeigt sich auch sonst wenig empfänglich für die vielen schönen Buzzwords, die IT-Anbieter gerne auf Golfplätzen verbreiten. Obendrein richtet er keinen VIP-Service für TabletsTablets ein. Widerborstig geradezu. EADS-Chef Tom Enders hat ihm kurz nach Antritt bei Airbus trotzdem die IT-Verantwortung für den gesamten Konzern gegeben. Alles zu Tablets auf CIO.de

Guus Dekkers, CIO von Airbus: "Austausch mit Boeing gibt es in der IT nicht. Wir sind halt besser."
Guus Dekkers, CIO von Airbus: "Austausch mit Boeing gibt es in der IT nicht. Wir sind halt besser."
Foto: Airbus

Die Entwicklungsumgebung für den A350 ist sozusagen Dekkers Gesellenstück. Erste Entwürfe des Langstreckenfliegers liegen zwar seit 2004 vor, also vier Jahre, bevor Dekkers zu Airbus kam. Aber diese ersten Versionen haben wenig mit dem gemein, was im Juni abheben soll. Airbus hat seit dem formalen Projektstart im Dezember 2006 quasi noch einmal neu geplant: Der Rumpf ist jetzt breiter, und die sind Flügel neu. Die Tragflächen fertigt Airbus wie beim Militärtransporter A400M aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, was für eine höhere Steifigkeit, mehr Auftrieb und circa 4,5 Tonnen weniger Gewicht sorgt. "Kohlenstofffasern bieten zwar erhebliche Vorteile, verlangen aber auch eine noch präzisere Designphase", erklärt Dekkers.

Beim A350 kennt er sich ziemlich genau aus. Seit fünf Jahren bildet er das Produkt vollständig in der IT ab. Alles, was die Mechaniker gerade in Toulouse zusammenschrauben, wurde in seinem System gezeichnet und berechnet. Vor allem beim Thema Produkt Lifecycle Management (PLM) hat sich dabei viel verändert: "PLM war vom Anfang meiner KarriereKarriere in der Autoindustrie an immer mein Steckenpferd", sagt der Airbus-CIO. "Da ein Großteil der Entwicklung bei einem Flieger virtuell durchgeführt werden muss, spielt das Thema hier noch eine bedeutendere Rolle." Alles zu Karriere auf CIO.de

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