Fernsehkonzern

ProSiebenSat.1 will Joyn übernehmen

13.09.2022
Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 will die Streaming-Plattform Joyn komplett übernehmen und passt in der Folge seine Jahresprognose an.
ProSiebenSat.1 strebt nach der vollständigen Kontrolle über Joyn.
ProSiebenSat.1 strebt nach der vollständigen Kontrolle über Joyn.
Foto: Lukassek - shutterstock.com

Die ausstehenden 50 Prozent der Anteile an Joyn sollen vom Joint-Venture-Partner Warner Bros. Discovery übernommen werden, wie das im MDax notierte UnternehmenUnternehmen am Dienstag in Unterföhring bei München mitteilte. "Die vollständige Kontrolle über Joyn gibt uns die dafür notwendige unternehmerische Flexibilität", sagte Konzernchef Rainer Beaujean laut Mitteilung. Mit der Joyn-App können Zuschauer Live-Fernsehen, konzerneigene Produktionen sowie US-Serien streamen. Anfang des Jahres hatte ProSiebenSat.1ProSiebenSat.1 die sendereigenen Apps abgeschaltet und dies mit der Fokussierung auf ein einziges Angebot begründet. Top-500-Firmenprofil für ProSiebenSat.1 Group Top-Firmen der Branche Medien

Zum Kaufpreis machte der Konzern keine Angaben. Das Management rechnet mit einer Kartellfreigabe ab dem 1. Oktober. Joyn soll dann im vierten Quartal des laufenden Jahres erstmals vollkonsolidiert werden. Durch den Zukauf rechnet Finanzchef Ralf Gierig zunächst mit Belastungen.

So dürfte der Zukauf von Joyn das operative Ergebnis (Ebitda) von ProSiebenSat.1 um etwa 25 Millionen Euro belasten. Statt eines Jahreszieles von 805 Millionen Euro plus/minus 25 Millionen Euro dürfte sich das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2022 nun auf 780 Millionen Euro bei selber Varianz belaufen. Der Gesamterlös des laufenden Jahres soll weiter auf knapp 4,4 Milliarden Euro mit einem Spielraum von plus/minus 75 Millionen Euro steigen nach einem Vorjahreswert von rund 4,3 Milliarden Euro.

Das bereinigte Nettoergebnis soll 2022 nun auf dem Vorjahresniveau von 362 Millionen Euro liegen. Zuvor hatte der Vorstand ein Ziel von auf oder leicht über dem Vorjahreswert im Blick. Die Dividende für das laufende Jahr soll bei 80 Cent je Aktie bleiben. (dpa/rs)

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