Retail IT


Trennung von Itellium

Runners Point mit neuer IT am Start

02.05.2007
Von Patrick Goltzsch
Lange gehörte Laufsportspezialist Runners Point als Teil von Karstadt-Quelle zu den Kunden des Dienstleisters Itellium. Den Verkauf an den Investor Hannover Finanz nutzte das Unternehmen als Startschuss für den Aufbau einer eigenen IT.

Bis vor kurzem hatte Runners Point keine eigene IT. Der Recklinghausener Sportartikelhändler betrieb als Teil des Kaufhauses Karstadt-Quelle keine eigenen Systeme, sondern verließ sich auf den konzerneigenen Dienstleister – erst auf Itellium und später auf Atos Origin. Im August 2005 übernahm der Investor Hannover Finanz 75 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Und schnell war klar, dass kein externer Dienstleister die IT-Geschäfte weiter betreuen soll. Denn die Software von Karstadt-Quelle ist auf große Kaufhäuser zugeschnitten.

Die neu gewonnene Freiheit nutzte Runners Point, um die IT-Landschaft komplett nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Der Händler verzichtete auf eine Komplettlösung etwa von SAPSAP, um alle Produkte aus einer Hand zu bekommen. Stattdessen sah man sich nach Speziallösungen für die einzelnen Bereiche um. Die Abteilungen wie Einkauf, Logistik oder Buchhaltung bildeten ab November 2005 acht Teilprojekte, die sich nach passenden Softwarelösungen umsahen. Die Entscheidung für das Warenwirtschaftssystem hatte Thomas Brokop, Leiter Organisation und IT bei Runners Point, schon vorher getroffen und sich auf eine Software von Futura festgelegt. Entsprechend mussten sich die ProjekteProjekte an die Maßgabe einer möglichen Schnittstelle zu diesem System halten. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Da die IT den Bereichen die Auswahl der passenden Software überließ, übernahmen die Abteilungen einen Teil der Verantwortung für die Entscheidung. Brokop: „Durch die Einbindung ist die Motivation viel stärker.“ Den Abteilungen diesen Freiraum zu gewähren zog einen hohen Kommunikationsbedarf nach sich. Auf wöchentlichen Treffen wurden die Anforderungen koordiniert. „Das schwierigste war, mit den Dienstleistern eine Sprache zu finden. Nach 22 Jahren Arbeit mit den Systemen von Karstadt hatten wir bestimmte Begrifflichkeiten. Das Wort ‚Bestellposition‘ etwa gab es in den neuen Systemen nicht mehr“, so Brokop.

Nachdem die Abteilungen begonnen hatten, sich nach geeigneter Software umzusehen, fiel die Entscheidung für das Lagerverwaltungssystem, die Buchhaltung oder die Personaleinsatzplanung. Im Mai 2006 begann Runners Point mit der Umsetzung der Pläne und fasste das erste Wochenende im September für die Umstellung ins Auge. Das abrupte Umschalten von der ererbten Karstadt-IT auf die neue Umgebung zog Runners Point einer längeren Phase der sukzessiven Umstellung vor. „Der Aufwand dafür wäre zu hoch gewesen“, erklärt Brokop, „wir hätten für die neue Software erst noch Schnittstellen zum alten System schaffen müssen.“

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