Sapphire 2011

SAP sortiert sich neu

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Zu den wirtschaftlichen Zielen im On-Demand-Geschäft hielt sich der Konzern jedoch nach wie vor bedeckt. Insgesamt gelte weiterhin das Ziel, eine bereinigte operative Marge von 35 Prozent zu erreichen - daran werde sich auch das On-Demand-Geschäft orientieren, hieß es lapidar.

Mobile ist der neue Desktop

Man wolle so innovativ sein wie Apple, ließ SAP die Besucher seiner Hausmesse Sapphire 2011 in Orlando, Florida, wissen.
Man wolle so innovativ sein wie Apple, ließ SAP die Besucher seiner Hausmesse Sapphire 2011 in Orlando, Florida, wissen.
Foto: SAP AG

Ein anderer Treiber ist für SAP die Welt der mobilen Lösungen. In Orlando stellte SAP die Version 2.0 der "Sybase Unwired Platform" vor. Sie soll Unternehmen in die Lage versetzen, alle relevanten Geschäftsdaten und -anwendungen auf mobilen Endgeräten abzurufen. "Mobile ist der neue Desktop", sagte SAPs Co-CEO Bill McDermott. "Das ist nicht zu stoppen."

Nicht zu stoppen und nicht alleine zu schaffen. Mit dem neuen Sybase-System öffnet SAP seinen Partnern und Kunden den Weg, eigene Apps für die mobile Plattform zu entwickeln. Aktuell umfasst das Angebot SAP zufolge etwa 50 Apps. Davon stammen etwa 15 von SAP, 15 von Partnern und 20 von Systemintegratoren. Künftig komme der Großteil der Apps jedoch von Partnerseite, sagten die SAP-Verantwortlichen. Deren Anteil am SAP-App-Store soll bei etwa 90 Prozent liegen.

Nicht fehlen durften bei den Präsentationen auch die Pläne zu SAPs In-Memory-Datenbanklösungen. Diese könnten das Realtime-Business auf ein neues Level heben. Seinen Kunden verspricht Snabe ein um den Faktor 200 besseres Preis-Leistungsverhältnis: Die Lösungen seien 20-mal schneller als die der Konkurrenz und liefen auf Hardware, die nur zehn Prozent dessen koste, was sonst für dieses Datenbankkaliber zu zahlen sei. Komplett neue Geschäftsprozesse seien damit möglich, schwärmte Snabe. Beispielsweise ein Realtime-Risk-Management im Finanzsektor. Auf jeden Fall werde In-Memory künftig ein integraler Bestandteil des gesamten Portfolios von SAP sein, kündigte der SAP-Chef an.

Über die In-Memory-Lösungen hinaus will SAP noch in anderer Hinsicht im zugekauften Datenbankgeschäft Geld verdienen. Der Konzern kündigte an, dass SAP ERPERP als erste Anwendung aus der Business-Suite künftig auch auf dem "Sybase Adaptive Server Enterprise" (ASE) laufen soll. SAP-Kunden erhielten damit eine zusätzliche Datenbankoption, hieß es. Wenn auch eine vergleichweise kleine, denn gemessen an OracleOracle, IBMIBM und MicrosoftMicrosoft hält Sybase nur einen kleinen Teil vom weltweiten Datenbankmarkt. Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de

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