Fit für die Digitalisierung

Stolpersteine der Agilität ausräumen

Sabine Dietrich ist Management-Beraterin für Multiprojektmanagement, Projektmanagement, Führungskräfte-Entwicklung sowie Autorin. Im Jahr 2009 gründete sie ihr eigenes Beratungsunternehmen.

2. Der Glaube an DIE Lösung

Jeder spricht darüber, überall sind sie zu lesen: die Erfolgsgeschichten zu Agilität. Also muss dieser Ansatz jedes Unternehmen, jedes Projekt zukunftsfit machen. Wenn das so einfach wäre. Ein häufiger Irrtum: Agilität ist ScrumScrum. Ja, Scrum ist weit verbreitet. Aber Agilität ist auch Kanban, Design ThinkingDesign Thinking, DevOpsDevOps, SAFe - um nur einige weitere Ansätze zu nennen. Allein die Begriffsdefinition zeigt schon die unterschiedlichen Facetten der Agilität, die auf dem Weg zur Veränderung professionell bespielt werden müssen. In diesem Umfeld müssen sich Unternehmen positionieren. Eins ist darüber hinaus all diesen Methoden gemeinsam: Ein Allheilmittel gibt es nicht. Auch wenn sich der eine oder andere das wünscht. Alles zu Design Thinking auf CIO.de Alles zu DevOps auf CIO.de Alles zu Scrum auf CIO.de

Individuelle Aufstellung

Jedes Unternehmen muss sich die Frage stellen, wie es sich angesichts der notwendigen Veränderungen aufstellen will. Oder auch: Wie viel Agilität in welcher Form und auch wo ist für das Unternehmen erforderlich? Was passt zum Unternehmen, zu seiner Kultur und seinen Werten? Und nicht zuletzt zu seinen Kunden?

Kurze Iterationen à la Scrum sind wunderbar, wenn allerdings die Kunden weiterhin direkte, verbindliche Antworten, ein Fixierung ihrer Anforderungen und direkt marktreife Lösungen erwarten, wird es für jedes agil arbeitende Unternehmen schwierig. Agilität macht in einem solchen Kontext keinen Sinn. Oder was geschieht mit einem Start-up, in dem Selbstorganisation bei zunehmendem Unternehmenswachstum nicht mehr funktioniert?

Fazit

Agilität ist kein Fertigbaukasten und auch kein Allheilmittel, das jedes Unternehmen per se zukunftsfit macht. Vielmehr gilt es genau zu prüfen, inwiefern und in welcher Ausprägung agiles Arbeiten für ein bestimmtes Thema oder einen Bereich sinnvoll ist und nachhaltig Mehrwert erzeugen kann - oder inwiefern möglicherweise auch tradierte Modelle und -werte wirksam sind.

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