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ABB Deutschland

Tempo auf Knopfdruck

Rechner zu- und abschalten nach Bedarf

So laufen zum Beispiel die nächtlichen Batch-Jobs mit deutlich höherem Tempo. "Dauerten Batch-Jobs früher zehn Stunden, so brauchen wir heute nur noch 30 Minuten." Früher konnte ABB solche Batch-Läufe nicht so schnell durchführen, weil sich die einzelnen Rechner nicht auf Knopfdruck zu einem großen Rechnerverbund zusammenschalten ließen. "IT-Dienstleister wie IBM schaffen das schneller, weil sie über neueste ServerServer und Software verfügen, mit der sie Rechner im laufenden Betrieb zu- und abschalten können. Das kann sich ein Unternehmen in gleicher Form nicht leisten", sagt Weickert. "Mit eigenen Rechnern, die üblicherweise für einen längeren Zeitraum beschafft werden, ist ein Unternehmen recht starr ausgerichtet und besitzt nicht die Flexibilität, die ein IT-Dienstleister ungeachtet der Komplexität bieten kann." Alles zu Server auf CIO.de

Auch die ERP-Systeme konsolidiert ABB einfacher und schneller. Seit September 2004 verlagert Weickert die Inhalte aus den ERP-Systemen auf eine einheitliche Hardwareplattform in das IBM-Rechenzentrum nach Ehningen bei Stuttgart. Die insgesamt 19 ERPSysteme will er bis Ende dieses Jahres auf wenige SAP-Instanzen und Buchungskreise zusammenführen. Bislang migrierte er rund 4000 SAP-Anwender zum Dienstleister, bis Ende 2005 sollen alle 5500 SAPArbeitsplätze dort laufen. Bei den mehrfach durchgeführten Tests für die Migrationen und Konsolidierungen ließen sich die Lastspitzen spontan mit den Ressourcen des Dienstleisters abdecken - und danach per Knopfdruck wieder herunterfahren. "Erst die Rechenleistung auf Abruf bietet die Leistung, diese ERP-Konsolidierung bei uns durchzuführen", erläutert Weickert. "Die Hinzunahme und Reduktion von Hardwareressourcen bieten eine extrem hohe Umstellungsgeschwindigkeit."

Während die Anwender bei ABB bei der täglichen Arbeit mit ihren Rechnern und Anwendungen nichts von der Umstellung mitbekamen, traten in der ersten Übergangsphase kleine Anlaufschwierigkeiten auf. Schnell merkte Weickert, das die Prozesse bei IBM ein wenig anders liefen als bisher bei ABB. "IBM arbeitet mit sehr vielen Prozessen", erläutert Weickert. Jeder kleine Akt einer Aktivität ist detailliert als Prozess beschrieben. Die früheren ABB-Mitarbeiter mussten sich deshalb anfänglich daran gewöhnen, sich allen bis ins Detail geregelten Abläufen eines Dienstleisters anzupassen. "Am Anfang verloren wir durch das Outsourcing etwas an Tempo, weil einige Prozesse zu lange liefen", stellt Weickert rückblickend fest.

So holperte zu Beginn gelegentlich auch die Zusammenarbeit mit dem Help Desk und im Netzwerkbereich: An den Support-Stellen des Dienstleisters saßen nicht mehr immer die gewohnten Ansprechpartner, sondern diese wurden ausgewechselt und wechseln heute noch gelegentlich. "Das waren aber normale Anfangsprobleme, die der Kulturwechsel mit dem Outsourcing mit sich brachte. Wir haben zusammen viele Kompromisse gefunden, an einigen sind wir allerdings noch dran. Wichtig ist dennoch, dass beim Outsourcing die Beziehung stimmen muss." Letztlich bewertet Weickert die Umstellung positiv: "Der Dienstleister hat uns erklärt, wie seine Prozesse ablaufen. Wir haben daraufhin mitgewirkt, dass beide Seiten gemeinsame Anpassungen vornehmen. Unterm Strich hat das ABB und IBM etwas gebracht."

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