Nach dem Big Bang bei Heidelberger Druckmaschinen

Virtualisierung bringt Vista zum Laufen

Die Software-Lieferanten boten ein Trauerspiel bei der weltweiten Vista- und Office-2007-Migration. Deswegen virtualisierte CIO Michael Neff eine Vielzahl einzelner Anwendungen. Der Business Case liegt in den Prozessen, nicht in Hard- und Software.

Manche Kollegen erklärten CIO Michael Neff für verrückt, als sie lasen, dass er Vista und Office 2007 tatsächlich Mitte 2007 weltweit ausrollen wollte. Vor einem Jahr berichtete CIO darüber, dass Heidelberger Druckmaschinen im Jahr 2007 mit dem weltweiten Roll-out des neuen Microsoft-Betriebssystems Vista und dem neuen Office 2007 beginnen werde (CIO 01/02 2007: "Vor dem Vista Big Bang"). Jetzt ist die Migration nahezu abgeschlossen, trotz einiger unerwarteter Hindernisse.

Anfang 2007 hatten viele Software-Anbieter versichert, Vista-fähige Software in der Schublade liegen zu haben. Doch das waren oft nur Powerpoint Sheets, wie sich später herausstellte. "Ob es sich um Business-Warehouse-Funktionen von SAPSAP handelte, CAD/CAM-Programme von Unigraphics, Content-Management-Systeme von Interwoven oder ein Add-On für Telefon-Software von Siemens, es war ein Trauerspiel", sagt Neff. Heute ist das anders. Fast alle Hersteller haben Vista-fähige Software. "Durch die Teilnahme am Technology Adoption Program hatten wir Gott sei Dank sehr früh Zugriff auf diese Informationen und die Unterstützung durch MicrosoftMicrosoft", sagt Neff. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Einen Grund für den Mangel an Vista-kompatiblen Anwendungen vermutet Neff darin, dass kaum jemand die Microsoft-Kollegen in Seattle ernst genommen habe. Zudem laute die Aussage vom Markt, es gebe keine Notwendigkeit, von XP umzusteigen, weil es stabil und sicher läuft. "Umsteiger wie wir waren sich des Risikos bewusst. Wir haben aber auch die Chancen gesehen, unsere finanziellen sowie Standardisierungs- und Prozessziele zu erreichen."

Anwendungen laufen virtualisiert

An diesen Herausforderungen sollte die Vista-Migration jedoch nicht scheitern. Ein entscheidender Lösungsweg bestand darin, einen großen Teil der global eingesetzten Anwendungen zu virtualisieren. Dafür setzten Projektleiter Axel Junghans und sein Team die Software Softgrid von Microsoft ein. Durch die VirtualisierungVirtualisierung von Anwendungen auf dem PC laufen diese in einer gekapselten Umgebung ab, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflussen oder ins Betriebssystem eingreifen. Damit werden Anwendungen von Hardware und Betriebssystem entkoppelt. Selbst nicht Vista-fähige Software kann so auf Vista genutzt werden. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

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