Strategien


IT-Manager wetten

2023 gibt es dreimal mehr IT im Vorstand

25.10.2012
Von Dr. Peter Kreutter

Wenn in diesem Beitrag primär auf den Führungsnachwuchs fokussiert wird, soll dies nicht bedeuten, dass die Fachkarriere ein Modell zweiter Klasse ist und IT-Spezialisten weniger wert sind. Ganz im Gegenteil, es sind IT-Spezialisten, die das Fundament der internen IT ausmachen. Nur mit Führungskräften allein lässt sich kein Unternehmen erfolgreich betreiben. Mit Blick auf den demografischen Wandel und den sich abzeichnenden dramatischen FachkräftemangelFachkräftemangel bedarf es künftig in deutlich verstärktem Maße der Schaffung neuer Entwicklungsmodelle auch für Fachkarrieren. Gerade in Zeiten knapper Talent-Pools mag sich nun die nachfolgende, zweite Empfehlung geradezu paradox anhören. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Angst vor dem Wegloben guter Führungskräfte

Warum sollte denn ein CIO - wenn es ihm selbst stets an guten Führungskräften mangelt - die besten Kandidaten "quasi wegloben"? Die Antwort ist relativ einfach: Weil die Erfahrung zeigt, dass die besten Leute mittelfristig ohnehin gehen werden. Sie werden gehen, weil die Positionen, die sie für interessant erachten, vielleicht bereits besetzt sind oder es diese (noch) gar nicht gibt. Sie werden gehen, weil sie attraktivere Angebote aus anderen Konzernen bekommen. Sie werden gehen, weil sie in der Regel einfach "noch mehr" sehen wollen, sei dies nun in Bezug auf internationale Erfahrung oder auf neue fachliche Erlebniswelten. Top-Talente haben keine Angst, den Schritt in ein unsicheres neues Feld zu machen.

Goethe wird ein Zitat zugeschrieben, das auch CIOs helfen kann, mit ihren "Kindern" - sprich jungen Talenten - umzugehen. Er sagte einst: "Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. Wurzeln, damit sie wissen, wo sie herkommen, und die Flügel, um in ihre eigene Zukunft zu entfliegen." Öffnen Sie also für die "jungen Hüpfer" das Tor des Käfigs. Sofern Sie als CIO Ihren Kindern gute IT-Wurzeln mitgegeben haben, wird sich mit jedem Nachwuchs, den Sie aus dem Nest in das Business schubsen, Ihr Netzwerk vergrößern, oder anders formuliert: Sie werden auf einmal viele IT-Alumni in den verschiedenen Business Units sitzen haben, die als Botschafter und Netzwerkknoten für die IT fungieren.

Wie beim Fußball-Scouting

Wenn Sie der oben vorgestellten Leitlinie folgen, müssen Sie doppelt hart arbeiten, um Ihren Talent-Pool voll zu halten - allerdings eine Anstrengung, die es wert ist. Nicht nur bei Fußballvereinen hat sich mittlerweile gezeigt, wie wichtig es ist, möglichst früh durch Scouting nach Top-Talenten Ausschau zu halten. Je eher man Top-Talente erkennt, desto früher kann man beginnen, deren Potenzial gezielt zu entwickeln.

Sicherlich braucht ein CIO Mut und Vertrauen, junge Mitarbeiter bereits in einer frühen Phase mit herausfordernden Projekten zu betrauen - gerade dann, wenn es viele "dienstältere" gibt, die das sicherlich genauso gut könnten. In solchen Situationen ist ein gutes Mentoring vonnöten - vielleicht gerade durch solche "dienstälteren" Mitarbeiter -, um die jungen Talente nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern.

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