Cloud Computing


Interview mit Hagen Rickmann, T-Systems

Cloud in Zeiten von Prism

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Konflikt von außen

Darüber hinaus zeigt eine Vielzahl von Gesprächen mit unseren Kunden, dass ein großes Interesse an einem eigenen Cloud Marketplace besteht, über den zum einen Cloud-Services - von IaaS bis SaaSSaaS - unterschiedlicher Anbieter genutzt werden können, zum andern aber auch die Möglichkeit besteht, eigene Cloud-Services unternehmensweit anzubieten. Meiner Meinung nach liegt die Zukunft in einer Kombination aus beidem. Einem Enterprise Marketplace mit unterschiedlichen Cloud-Services, im dem sich natürlich auch Branchenlösungen befinden müssen. Alles zu SaaS auf CIO.de

Bestandteil der SaaS-Angebote von T-Systems sind ja die Applikationen von Softwareanbietern wie Microsoft. Nun haben aber die Softwareanbieter selbst noch Probleme, ihre Lizenzmodelle an die Cloud-Realität anzupassen. Was macht T-Systems in diesem Konflikt, der ja quasi von außen durch die Softwareanbieter an Ihr Unternehmen herangetragen wird?

Hagen Rickmann: Cloud Computing verändert die IT massiv. Hiervon sind besonders auch die Lizenzmodelle klassischer Softwarehersteller und damit deren etablierte Geschäftsmodelle betroffen. Aber auch hier ist ein Wandel sichtbar. Software, die speziell für und in der Cloud entwickelt wurde, betrifft dies meist nicht - und dieser Anteil wächst zusehends.

Die Unterstützung unserer Kunden, denn diese sind von der Lizenzproblematik direkt betroffen, geht daher sehr weit. Dabei sind Lizenzen nicht nur ein Thema beim neuen Bezug von Cloud-Services. Oft steht auch die Frage an, ob vorhandene Lizenzen wie eine Campus-Lizenzierung weiter in der Cloud genutzt werden können. Hier haben wir unterschiedliche Modelle. Aber Sie haben recht: Das Thema Lizenzen sollte in nächster Zeit gelöst werden, um die Cloud-Nutzung nicht auszubremsen.

Die SAP hat mit Business ByDesign bereits vor Jahren ein Cloud-basiertes ERP-System herausgebracht. Oracle setzt mit den neuen Fusion Applications auf Business-Software, die sowohl im SaaS-Modell als auch on Premise bezogen werden kann. Welchen Ansatz halten Sie für den richtigen?

Hagen Rickmann: Ob eine Applikation "cloud-ready" ist oder nicht, ist meist eine Frage des Standpunkts, welche Cloud-Charakteristika für besonders wichtig gehalten werden. Hervorzuheben ist hier, so meine Meinung, vor allen Dingen die Skalierbarkeit. Ohne diese lassen sich heute Cloud-Services nicht realisieren. Diese Möglichkeit muss bereits in der Softwarearchitektur berücksichtigt und umgesetzt sein, ob in Form eines Scale-up oder Scale-out. Wir wissen, dass dies bei älterer Software meist noch nicht der Fall ist. Die Anforderungen waren damals andere als heute im Zeitalter von Cloud Computing.

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